Kosky will Meistersinger in Bayreuth "kritisch" inszenieren

26. Februar 2016 - 13:26 Uhr

Berlin – Der für seine Wagner-Ablehnung bekannte Opernregisseur Barrie Kosky hat sich mittlerweile ein Konzept für seine Inszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" bei den Bayreuther Festspielen 2017 überlegt. "Als Katharina Wagner mich fragte, wollte ich das erst überhaupt nicht", sagte der Intendant der Komischen Oper Berlin der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). "Ich habe acht Mal in meinem Leben Wagner inszeniert, ich bin fertig mit dem Mann. Und dann soll ich als australischer Jude in Bayreuth das problematischste aller Wagner-Stücke machen – nein! Aber inzwischen traue ich mir das zu, und ich habe eine Idee, die zwar kritisch ist, aber auch neu."

Barrie Kosky

Barrie Kosky

Im Sommer 2014 war bekanntgeworden, dass Kosky im nächsten Jahr "Die Meistersinger von Nürnberg" auf die Bühne der Richard-Wagner-Festspiele bringen soll.

Die 1868 uraufgeführte Oper galt als Lieblingsoper von Adolf Hitler, der ein Wagner-Fan war. Kosky erkennt – wie auch andere – Antisemitismus in den Werken des Komponisten (1813-1883) und verzichtet in Berlin auf dessen Opern.

(dpa/MH)

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