Essen/Berlin (MH) – Der Tenor Manfred Jung ist tot. Wie seine Familie am Dienstag mitteilte, starb der Künstler am Karfreitag nach langer, schwerer Krankheit. Jung wurde 76 Jahre alt.
Der 1940 in Oberhausen geborene Sänger war ein renommierter Wagner-Tenor. 1977 gab er als Siegfried in der "Götterdämmerung" sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen in dem von Patrice Chereau inszenierten "Ring des Nibelungen". Diesem Auftritt im "Jahrhundertring" folgten 20 Jahre als Solist bei den Bayreuther Festspielen. Jung ist einer der wenigen Tenöre, die alle Tenorpartien im "Ring" gesungen haben.
Engagements führten Jung unter anderem nach Köln, Dortmund, Düsseldorf und an die Deutsche Oper Berlin. 1975 gastierte er unter Herbert von Karajan bei den Salzburger Osterfestspielen. Internationale Erfolge feierte er seit 1980 unter anderem in der Carnegie Hall und an der Metropolitan Opera in New York sowie an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper.
1982 erhielt Jung für die Einspielung des Bayreuther "Ring des Nibelungen" unter Pierre Boulez den Grammy Award. 2005 wurde er künstlerischer Leiter der "Junge Musiker-Stiftung", die in Bayreuth den "Cantilena Gesangswettbewerb" zur Förderung von Nachwuchssängern organisiert.
(wa)
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