Weimar/Lissabon/Berlin (MH) – Der Weimarer Dirigierabsolvent Lorenzo Viotti wird neuer Chefdirigent des Gulbenkian-Orchesters in Lissabon. Der 27-jährige Schweizer übernimmt den Posten ab der Spielzeit 2018/19, wie die Musikhochschule "Franz Liszt" am Montag mitteilte. In Weimar hatte Viotti 2015 ein Masterstudium abgeschlossen. "Ich freue mich sehr für Lorenzo und bin mächtig stolz auf ihn", sagte sein ehemaliger Hauptfachprofessor Nicolás Pasquet.
Viottis Vertrag hat nach Angaben des Orchesters eine Laufzeit von drei Jahren mit Option auf Verlängerung. "Diese Berufung gibt dem Gulbenkian-Orchester eine enorme Gelegenheit zur Weiterentwicklung", sagte der Direktor des Musikbereichs der Gulbenkian-Stiftung, Risto Nieminen. Schon bei der Vorbereitung auf Viottis erstes Konzert in Lissabon im Januar 2017 habe er diesen als ernsthaften Musiker kennengelernt, "der alle seine Konzerte einzigartig machen will".
Der neue Chefdirigent werde das künstlerische Profil des Ensembles mit einem Repertoire von der klassischen Ära bis zur zeitgenössischen Musik weiterentwickeln. Zudem soll Viotti Projekte mit dem Gulbenkian-Chor erarbeiten. In der laufenden Spielzeit fungiert er bereits als kommissarischer Chefdirigent des Orchesters und wird im Frühjahr 2018 zwei Programme leiten.
Geboren in Lausanne, hat Viotti Klavier, Gesang und Schlagzeug in Lyon sowie Dirigieren in Wien und Weimar studiert. Er gewann unter anderem den "Young Conductors Award" der Salzburger Festspiele und den Dirigierwettbewerb beim MDR Sinfonieorchester. 2016 debütierte er bei renommierten Klangkörpern wie dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam und den Wiener Symphonikern sowie bei den Salzburger Festspielen am Pult des Radio-Symphonieorchesters Wien. Als Operndirigent leitete er in diesem Juli Donizettis "Viva La Manna!" an der Opéra de Lyon.
(wa)
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