Berlin (MH) – Kinder und Jugendliche, die sich mit einem Musikinstrument beschäftigen, erreichen auch in anderen Schulfächern bessere Leistungen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das der Branchenverband der Musikinstrumentenwirtschaft SOMM am Montag in Frankfurt vorgestellt hat. "Das Instrumentalspiel steht in einem signifikanten Zusammenhang mit einer besseren Deutsch- und Mathematik-Note", wurde Studienleiter Alexander Köhler zitiert.
Befragt wurden 2.800 Schüler mit unterschiedlicher musikalischer Expertise – von Mitgliedern des Leipziger Thomanerchores über Schüler zweier musischer Gymnasien bis zu Jugendlichen, die ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium ohne musikalische Betätigung besuchen. Schüler, die musikalische Angebote nutzten, verfügten über höhere sprachliche Fähigkeiten und hätten ein deutlich höheres muttersprachliches Selbstkonzept, hieß es. Dieses zeige sich in der Leistungsbereitschaft und habe Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden.
Vor dem Hintergrund der Studie forderte SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll ein neues Bewusstsein für die Bedeutung musikalischer Bildung. Bund und Länder entzögen sich nach wie vor der Verantwortung für den Musikunterricht an Schulen. Auch Städte, Gemeinden und Kommunen müssten sich stärker für den Einsatz von Musiklehrern an Schulen engagieren. "Dann klappt es auch wieder mit der allgemeinen Bildung", sagte Knöll.
Der Verband SOMM (Society Of Music Merchants) ist der Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland. Eigenen Angaben zufolge vertritt er 60 Unternehmen aus Herstellung, Vertrieb, Handel und Medien und repräsentiert damit rund zwei Drittel des deutschen Musikinstrumentenmarktes. Neben wirtschaftlichen Interessen engagiert sich der Verband auch für die musikalische Fort- und Weiterbildung.
(wa)
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