Stuttgart/Berlin (MH) – Die Stuttgarter Oper soll während der Sanierung des Stammhauses auf einem Gebiet am Nordbahnhof unterkommen. Eine Task Force habe ein Baufeld an den Wagenhallen als am besten geeignet bewertet, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Insgesamt seien 17 Standorte im Stadtgebiet auf ihre Tauglichkeit überprüft worden.
Der Standort an den Wagenhallen verbinde mehrere Vorteile, sagte Kuhn: "Vor allem hätten wir Spielstätte und Produktionsstätte an einem Ort. Man könnte sich also lange Transportwege durch die Stadt sparen."
Die Interimsspielstätte soll in modularer Bauweise entstehen. Dabei werden die unterschiedlichen Funktionseinheiten von Oper und Ballett, wie die Bühne, der Saal oder die Stallgasse, nicht in einem Gebäude untergebracht, sondern in einzelnen Modulen. Die Baukosten bezifferte Kuhn zwischen 89 und 104 Millionen Euro. Die Module könnten später weiterverkauft werden.
Als weiteres Ergebnis der Suche nach einer Opern-Ersatzspielstätte präsentierte Kuhn zwei mögliche Standorte für ein neues Konzerthaus. Denkbar wäre demnach ein Areal gegenüber dem Linden-Museum oder auf dem Gebiet der ehemaligen Fernsehstudios. Eine Hybrid-Lösung mit einem Opern-Interim, das später als Konzerthaus genutzt werden kann, sei von einem externen Gutachter negativ bewertet worden. "Das Ergebnis wäre ein Konzertsaal mit mittelmäßiger Klangqualität und hohen Kosten", erklärte Kuhn.
Die Standort-Vorschläge für die Oper sollen nun in den Gremien der Stadt und des Landes Baden-Württemberg diskutiert werden. Das gut 100 Jahre alte Opernhaus im Stuttgarter Zentrum benötigt eine Generalsanierung. Dafür werden etwa sieben Jahre veranschlagt, in denen das Musiktheater und sein Ballett eine Ersatzspielstätte benötigen.
(wa)
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(08.10.2018 – 16:03 Uhr
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