Dresden/Berlin (MH) – Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden hat das "Silbermann-Archiv" erworben. Die zwischen den 1720er und 1780er Jahren verfassten Handschriften dokumentieren in sechs Bänden das Wissen der Orgelbauerdynastie und seien eine Fundgrube für Kunst und Wissenschaft, teilte die Bibliothek am Montag mit. Die 2.000 Seiten stehen ab sofort digital im Internet zur Verfügung.
Die in Mitteldeutschland und dem Elsass ansässige Familie prägte den Orgelbau des 18. Jahrhunderts. Johann Andreas Silbermann legte eigenhändige Beschreibungen zu 35 Orgeln seines Vaters Andreas Silbermann an, beschrieb 31 Instrumente, die er selbst gebaut hatte, und trug Details zu knapp 250 Instrumenten aus ganz Europa zusammen. In einem der Bände vereinte er biographische Notizen zu gut 180 Kollegen.
Den Ankauf bei einem Auktionshaus haben die Kulturstaatsministerin, die Kulturstiftung der Länder und die Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützt. Zuvor befand sich das Archiv durchgängig in Privatbesitz. 2014 hat die SLUB bereits das Reisetagebuch von Johann Andreas Silbermann erworben. Es sei von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft, dass nun beide Quellen gemeinsam und dauerhaft in öffentlichem Besitz sind, sagte Generaldirektor Achim Bonte. "Orgelbau und Orgelmusik sind Bestandteil der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes. Sächsische Orgelbauer wirkten schul- und stilbildend für den Orgelbau."
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(wa)
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