Lübeck/Berlin (MH) – Die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Universität zu Lübeck (UzL) haben eine gemeinsame Professur für Musikergesundheit entwickelt. Durch Vernetzung mit anderen Institutionen wie den Lübecker Musikschulen und dem Theater Lübeck soll ein "Lübecker Modell" entstehen, das nicht nur Studenten und Hochschulangehörigen zugutekommt, sondern auch anderen Musikprofis und Laien. Das teilte die MHL am Mittwoch mit.
Viele Musiker litten unter gesundheitlichen Problemen wie Verspannungen, eingeschränkte Bewegung, Tinnitus, Lampenfieber oder Versagensängste. Gründe seien Fehlhaltungen oder Überbelastung sowie psychischer Stress und Leistungsdruck. Im schlimmsten Fall könne dies das Ende einer Karriere bedeuten.
Die Professur startet voraussichtlich ab Wintersemester 2021 an der MHL. Zudem gibt es eine Stelle für wissenschaftliche Mitarbeit, die den Aufbau einer Einrichtung für Musikmedizin an der UzL unterstützen soll. Die Anschubfinanzierung für das "Lübecker Modell" leistete die Possehl-Stiftung Lübeck mit rund 600.000 Euro für zunächst fünf Jahre. Nach einer Evaluation soll die Professur verstetigt und von der MHL und UzL weiterfinanziert werden.
"Die Begleitung und Entwicklung junger, begabter Künstlerinnen und Künstler umfasst so viel mehr als die Ausbildung künstlerischer Virtuosität", sagte Stiftungsvorstand Max Schön. "Ein achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit kann einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer selbstbewussten Künstlerpersönlichkeit leisten." Besonders schön sei, dass die jetzt entstehenden Angebote nicht nur Studenten, sondern auch Laienmusikern zu Gute kommen werden.
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(wa)
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