Wien/Berlin (MH) – Die Wiener Opernwelt trauert um Renate Holm. Die Sopranistin ist am Donnerstag in der österreichischen Hauptstadt gestorben, wie die Volksoper Wien und die Wiener Staatsoper mitteilten. Die gebürtige Berlinerin wurde 90 Jahre alt.
Die als "Lerche von Wien" bekannte Holm begann zunächst als Schlagersternchen beim deutschen Musikfilm. 1957 debütierte sie an der Volksoper Wien als Helene in der Operette "Ein Walzertraum". Der Dirigent Herbert von Karajan holte sie an die Wiener Staatsoper, an der sie erstmals 1960 auftrat, als Gretchen in Albert Lortzings "Der Wildschütz". Neben Auftritten bei den Salzburger Festspielen gastierte sie auch an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt.
Während ihrer mehr als 50 Jahre dauernden Karriere blieb Holm der Donaumetropole stets treu. An der Volksoper wirkte sie bis 1998 in zwölf Premieren mit und absolvierte 461 Auftritte. Hier stand sie zuletzt 2018 in einer Matinee zum 120. Geburtstag des Hauses auf der Bühne. An der Staatsoper war sie bis 1990 in 471 Aufführungen zu erleben. 1971 wurde die Künstlerin zur Österreichischen Kammersängerin ernannt. Zu ihren Rollen zählten unter anderem Papagena in "Die Zauberflöte", Marie in "Zar und Zimmermann", Elena in "Der Florentiner Strohhut", Zerbinetta in "Ariadne auf Naxos" und Sophie in "Der Rosenkavalier".
"Renate Holm hat die Opernstadt Wien über Jahrzehnte mitgestaltet und ihrer Wahlheimat damit wunderbare Geschenke gemacht", sagte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Die Sängerin habe durch ihre Vielseitigkeit überzeugt, vom Schlager bis zum Sprechtheater und vom Musikfilm bis zur großen Oper. "Österreich kann stolz sein, dass sie sich die Volksoper als künstlerische Heimat ausgesucht hat."
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(wa)
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