Frankfurt am Main/Berlin (MH) – Die Oper Frankfurt trauert um ihr langjähriges Ensemblemitglied Danica Mastilovic. Wie das Haus am Sonntag unter Berufung auf die Familie mitteilte, starb die Sopranistin am Samstag nach langer und schwerer Krankheit in Dreieich-Sprendlingen. Sie wurde 89 Jahre alt.
Die 1933 in Jugoslawien geborene Mastilovic studierte an der Musikakademie in Belgrad Gesang und wurde 1959 vom damaligen Frankfurter Generalmusikdirektor Sir Georg Solti engagiert. Sie debütierte als Tosca und gastierte mit der Rolle im Jahr darauf erstmals an der Wiener Staatsoper. Die Sängerin erarbeitete sich alle wesentlichen Partien des jugendlich-dramatischen Fachs, von Desdemona in Verdis "Otello" bis zur Aida. Sie trat an der New Yorker Metropolitan Opera auf, an der Mailänder Scala sowie an den Opernhäusern von München, Hamburg und Berlin. In den 1970er Jahren wechselte sie in das hochdramatische Fach und gestaltete Partien wie Senta in "Der fliegende Holländer", Kundry in "Parsifal" und Brünnhilde in "Der Ring des Nibelungen".
Mastilovics Lieblingspartie war Elektra in Richard Strauss' gleichnamiger Oper, die sie in fast 200 Vorstellungen gesungen hat. Als Puccinis Turandot trat sie an 28 Opernhäusern weltweit auf. 1983 wurde ihr von der Oper Frankfurt der Titel Kammersängerin verliehen. Mit der Partie der Amme in Tschaikowskis "Eugen Onegin" in der Saison 1998/99 verabschiedete sich die Sopranistin aus dem Ensemble der Oper Frankfurt, der sie als Gast weiterhin verbunden blieb. "Mit ihren herausragenden Rollenporträts, ihrer mustergültigen künstlerischen Integrität und herrlichem Humor hat Danica Mastilovic 40 Jahre lang die Frankfurter und die internationale Operngeschichte geprägt", hieß es in einem Nachruf.
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(wa)
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