Leipzig/Berlin (MH) – Das Bach-Archiv Leipzig hat eine lange Zeit unbekannte Handschrift von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) erworben. Es handele sich um eine 1846 von Mendelssohn komponierte Klavierstimme zu Johann Sebastian Bachs Partita für Violine in E-Dur, BWV 1006, teilte das Archiv am Montag mit.
Der damalige Gewandhaus-Kapellmeister Mendelssohn widmete die Komposition dem Konzertmeister des Gewandhauses Ferdinand David (1810-1873). Dessen Sohn und Erbe nahm das Manuskript mit nach England, wo es erst in den späten 1990er Jahren im Archiv eines Londoner Händlers entdeckt wurde. Nach einer Auktion des Hauses Sotheby’s ging es in eine Privatsammlung, aus der heraus sie das Bach-Archiv nun ankaufen konnte.
Als Zeugnis der reichen Musiktradition Leipzigs stehe das Autograph nun sowohl der Bach- als auch der Mendelssohn-Forschung zur Verfügung, hieß es. "Ich freue mich sehr, dass eine für die Geschichte der Bach-Rezeption im frühen 19. Jahrhundert so wichtige Handschrift ihre dauerhafte Heimat im Bach-Archiv gefunden hat", sagte dessen Direktor Peter Wollny.
Das Leipziger Bach-Archiv versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Sein Zweck ist, Leben und Werk des Komponisten und der Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln.
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(wa)
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