Seebad Ahlbeck/Berlin – Mit russischen und deutschen Klängen hat das 19. Usedomer Musikfestival rund 14.000 Gäste angelockt. Die rund 40 Veranstaltungen mit Komponisten, Musikern und Ensembles aus beiden Ländern waren zu 95 Prozent ausgelastet, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. In Kirchen, Konzertsälen, Ateliers sowie im Kraftwerk des Museums Peenemünde konzertierten seit dem 15. September über 700 Künstler, darunter vier Orchester.
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Eröffnet wurde das Festival vom Baltic Youth Philharmonic unter der Leitung von Kurt Masur und sechs Teilnehmern aus Masurs internationaler Dirigierklasse. Das Spektrum der Veranstaltungen reichte von barocker Musik am Zarenhof bis zu russischem Tango der Gegenwart. Interpreten wie Isabelle Faust, Stephan Genz und Alexander Melnikow stellten Werke bekannter und weniger bekannter deutscher und russischer Komponisten gegenüber, um den musikalischen und historischen Verbindungen beider Ländern nachzuspüren.
Kinder und Jugendliche konnten ihr künstlerisches Potential beim Jungen Usedomer Musikfestival entfalten. Im Zentrum der Schulprojekte stand diesmal ein Schlagzeug-Workshop unter der Leitung von Andreas Peer Kähler. Dabei erarbeiteten Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren ein eigenes Stück, die "Trompetissimo! Young Usedom Drum Symphony", die sie in einem Familienkonzert uraufführten. Zudem traten Preisträger von "Jugend musiziert" auf und mit dem Bratscher Veit Hertenstein ein Gewinner des New Yorker Young Concert Artists Nachwuchswettbewerbs.
Zahlreiche Premieren auch im Programmablauf prägten das Usedomer Musikfestival in diesem Jahr. Erstmals konnten Besucher die Generalprobe des Eröffnungskonzerts miterleben. Ebenfalls neu war, dass das Festival ein Orchester in Residence hatte. Das Novosibirks Philharmonic Orchester unter seinem Ehrendirigenten Thomas Sanderling spielte in einer Weltpremiere zwei Oden "An die Freude" in einem Konzert: die Kantate "K. Radosti" von Peter Tschaikowsky und Beethovens 9. Sinfonie. Auch zum ersten Mal wurde das Konzert eines Festival-Preisträgers wegen der großen Nachfrage verlegt, den Pianisten Alexej Gorlatch konnte man in der Ev. Kirche in Heringsdorf erleben.
(wa)
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