Von Bach bis Berg und von Wagner bis zu den Comedian Harmonists – die Leipziger Notenspur-Salons haben in diesem Jahr eine außergewöhnliche Bandbreite. An den kommenden fünf Wochenenden kann man sich bei Musik und Konversation, Tee oder Kaffee in die Hoch-Zeit der musikalisch-literarischen Salons zurückversetzen, wie sie im Leipzig des 18. und 19. Jahrhunderts typisch waren.
Alle Veranstaltungsorte der diesjährigen Salon-Saison sind Stationen der Leipziger Notenspur. Vier der Häuser sind auch authentische Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten, mit denen sich die Stadt um die Aufnahme auf die UNESCO-Welterbe-Liste bewirbt.
Den Anfang macht am 10. Februar 2013 das Bach-Museum im Bosehaus mit einem kammermusikalischen Programm. Unter dem Titel "Außer Konkurrenz?" werden selten gespielte Stücke von Mitbewerbern Johann Sebastian Bachs für das Amt des Thomaskantors zu hören sein. Die Zuhörer mögen dann selbst entscheiden, ob Bach wirklich nur "zweite Wahl" war, wie das Auswahlgremium meinte.
In seinem Jubiläumsjahr kommt auch Richard Wagner zu Ton und Wort, unmittelbar vor der Premiere seiner "Feen" in der Oper Leipzig am 16. Februar. "Wir freuen uns auf den Notenspur-Salon, weil die Notenspur dazu beiträgt, dass die Bewohner Leipzigs ihre Stadt als Musikstadt erleben können“, sagt Chefdramaturg Christian Geltinger, der interessante Einsichten in das frühe Wagner-Schaffen in kreativer Opern-Werkstattatmosphäre verspricht.
Nicht nur klassisch folgt am 23. Februar "Schumanns Salon". Drei herausragende Musiker spielen Werke von Komponisten ganz unterschiedlicher Couleur – beispielsweise vom "Hausherrn" Robert Schumann und von Alban Berg. Gregor Nowak vom Schumann-Verein schätzt den Salon als Veranstaltungsform, "weil er durch die direkte Ansprache des Publikums und dem geselligen Beisammensein beim Kaffee eine ungezwungene, fast schon familiäre Atmosphäre schafft", sagt der Musiker. "So lösen wir Barrieren zwischen dem Publikum und der 'Bühne' auf und schaffen beste Voraussetzungen, die Musik spannend vermitteln zu können.
Ganz in der Tradition der bürgerlichen Salons des 19. Jahrhunderts laden am 10. März der Tenor Hartmut Schröder und der Pianist Jens Baermann zu Musik und Konversation in den Salon der Familie Mendelssohn. Auf dem Programm stehen Lieder und Klavierwerke verschiedener Epochen. Die Salon-Gäste sind herzlich eingeladen, die besondere Atmosphäre des Mendelssohn-Hauses zu genießen und sich mit den Musikern über das Gehörte auszutauschen.
Den Schlusspunkt der Salonveranstaltungen bildet am 16. März ein Konzert der "Five Gentlemen" in der Grieg-Begegnungsstätte. Das Vokalensemble verspricht Hits der Comedian Harmonists, aber auch Schlager der 1920er bis 1940er Jahre, die die "Gentlemen" arrangiert haben. Der Stil ist so perfekt, dass eigentlich nur das Rauschen der Schellackplatten vermisst werden könnte.
Das vollständige Programm der Notenspur-Salons und Hinweise zum Ticketkauf sind im Internet abrufbar (hier klicken).
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(wa)
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