Sonntag, 13. Juni 2013 / 23:05 – 00:50 Uhr
MDR-Fernsehen
Zum 70. Geburtstag des Trompeters und Dirigenten Ludwig Güttler am 13. Juni sendet der MDR ein Filmporträt und einen historischen Konzertmitschnitt.
Lebensläufe: Ludwig Güttler (23:05 – 23:50 Uhr)
Porträt (Deutschland 2010) Ludwig Güttler wurde 1943 in Sosa im westlichen Erzgebirge (Sachsen) geborenen. Heute lebt der weltweit wirkende Trompetenvirtuose in Dresden. Schon als Kind an Musik interessiert, studierte er in Leipzig, Dresden und Halle/Saale.
Zunächst war er als Solotrompeter beim Händel-Festspiel-Orchester in Halle und später an der Dresdner Philharmonie tätig. Seit Mitte der 70er Jahre ist er überwiegend als Solist unterwegs. Zudem leitet er kleine Kammermusikformationen wie das Leipziger Bach-Kollegium, das Blechbläserensemble Ludwig Güttler und das Kammerorchester Virtuosi Saxoniae. Schwerpunkt von Güttlers Schaffen ist die Musik des Barock.
Ein in Kompositionen von Johann Sebastian Bach und anderer Barockkomponisten häufig auftauchendes Instrument ist das corno da caccia (Jagdhorn, auch Waldhorn), das Ludwig Güttler in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Friedbert Syhre aus Leipzig in den 80er Jahren wieder in den Musikbetrieb einführte. Außerdem ist er seit den 70er Jahren auch als Lehrer, später Professor an Musikhochschulen aktiv.
Nach 1990 stand Ludwig Güttler vor allem wegen seines Einsatzes für den 2005 abgeschlossenen Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche (u. a. als Kurator der Stiftung Frauenkirche) in der Öffentlichkeit. Neben Ludwig Güttler selbst äußern sich in längeren Statements seine dritte Ehefrau Juliane, seine drei Söhne aus erster Ehe Christian, Bernhard und Michael, seine jüngere Schwester Brigitte, sein ehemaliger Klassenlehrer Leo Klotz, sein Geschäftsführer Martin Steude (quasi Manager) und sein musikalischer Begleiter (auf Cembalo und Orgel) seit über 30 Jahren Friedrich Kircheis.
Ludwig Güttler und die Virtuosi Saxoniae (23:50 – 00:50 Uhr)
Musik (Deutschland 1989) Im Rahmen des 6. Internationalen Bachfests 1989 spielten Ludwig Güttler und seine Virtuosi Saxoniae im Leipziger Gewandhaus Konzerte von Johann Friedrich Fasch, Antonio Vivaldi, Johann David Heinichen und Johann Sebastian Bach.
Sein Interesse an der konzertanten Literatur des Barock und der Frühklassik ließ Güttler neue Wege gehen. 1976 gründete er das Leipziger Bach-Collegium, später dann, 1985, die Virtuosi Saxoniae. Mit diesen Ensembles, die sich fast ausschließlich der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmeten, spielte er zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen ein, die zu Exportschlagern der DDR-Musikkultur wurden.
Das anfangs als begrenzt erscheinende Repertoire bereicherte Güttler um zahlreiche in den Archiven und Bibliotheken schlummernde Werke, die er dem Vergessen entriss. Für seine Leistungen erhielt er bereits 1983 den Deutschen Schallplattenpreis. Besonderes Verdienst erwarb er sich mit seinem Engagement für den Wiederaufbau der Frauenkirche.
(pt/wa)