Appassionata – mit Worten kann man lügen, mit Tönen nicht

12. September 2014 - 11:42 Uhr

Samstag, 13. September 2014 / 21:50 – 23:10 Uhr
3sat

Dokumentation (Schweiz 2012) Alena Cherny hat einen Traum: Die Pianistin möchte der Musikschule ihres ukrainischen Heimatdorfes einen Flügel schenken – aus Dankbarkeit, dass sie dort als Kind ihre ersten Töne spielen durfte. Die Reise des Flügels wird zur berührenden Spurensuche an den Orten ihrer Kindheit und Jugend. Der Film von Christian Labhart lässt den Zuschauer teilhaben an den vielen Abschieden und neuen Anläufen, die Alena nehmen musste.

Alena Cherny

Alena Cherny

Die ersten Jahre verbrachte sie in einem kleinen ukrainischen Dorf, danach das Internat in Kiew, in dem sie sich bereits mit neun Jahren, fern der Eltern, behaupten musste. Dann kam sie auf das Konservatorium. Nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 emigrierte sie in die Schweiz.

Mit den Worten kann man lügen, mit den Tönen nicht. Alena Cherny ist Konzertpianistin mit Leib und Seele – ihr Spiel verrät Trauer und Wut, aber auch Enthusiasmus und Liebe. "Ich muss den Leuten etwas geben, das sie nach dem Konzert mit nach Hause nehmen, das sie nie vergessen", sagt die Künstlerin." Wenn ich beim Spielen nichts erlebe, glaubt mir kein Mensch, dann macht es keinen Sinn, überhaupt auf die Bühne zu gehen. Ich spiele so, wie ich lebe und ich lebe so wie ich spiele und ich hoffe, ich verrate mich nicht."

Christian Labhart ist das Portrait einer starken Frau und ihrer Leidenschaft für die Musik und gleichzeitig die Geschichte einer Emigration geglückt. Die zahlreichen Klassiker der Klaviermusik verweben sich mit Alenas persönlichem Schicksal zu einem berührenden Dokumentarfilm.

(wa)

Trailer:

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