Sonntag, 05. Oktober 2014 / 18:30 – 19:15 Uhr
ARTE
Musik (Deutschland/Schweden 2011) Oft sind die "schlimmen Jungs" die faszinierendsten Charaktere einer Oper. Bevorzugte Stimmlage vieler Komponisten für diese Rollen ist der Bassbariton. Ausgewählte Höhepunkte aus Bryn Terfels Premierenkonzert im November 2009 in der St. David’s Hall in Cardiff spiegeln ein vielfältiges Opernrepertoire: Zu hören sind unter anderem Arien aus den Opern "L’Elisir d’amore" (Donizetti), "Mefistofele" (Boito) und Gershwins "Porgy and Bess".
Zwischen den einzelnen Konzertausschnitten wird Terfel zum persönlichen Gastgeber der Zuschauer. Mit kurzen Statements äußert er sich zum Konzertprogramm und erklärt, was ihn an der Rolle des jeweiligen Bösewichts fasziniert. Der Zuschauer bekommt zudem die wichtigsten Informationen zu den Werken und Komponisten.
Bryn Terfel zählt zweifelsohne zu den herausragenden Bassbaritonen der Gegenwart. Ob im Opernhaus oder bei Liederabenden – der walisische Sänger begeistert die Musikwelt mit seiner starken Bühnenpräsenz und nuancierten Interpretationen. Terfels Programme bieten stets eine erfrischende Abwechslung. Seine ausgefeilte Mimik und Gestik, mit denen er den Bad Boys das Teuflische oder Gerissene verleiht, werden nicht zuletzt durch das dynamische Zusammenspiel mit der Sinfonia Cymru und dem London Welsh Chorale unter der Leitung von Gareth Jones bereichert. Spontane szenische Umsetzungen lassen Bryn Terfel zum Quacksalber, Gaunerboss oder gar Teufel werden. Er zögert dabei nicht, sich ein Messer an die Kehle zu setzen oder andere Requisiten wie Schwert und Peitsche zum Einsatz zu bringen.
(pt/wa)