(mh) – Der russische Komponist Alfred Schnittke war einer der kreativsten Köpfe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Weimarer Cellostudent Alexey Stadler hat ihm zu Ehren ein Porträtkonzert organisiert, das er am Sonntag gemeinsam mit Kommilitonen aufführt.
Schnittkes Schaffen fühlt sich Stadler besonders verbunden: "Seine Musik hat einen ganz besonderen Platz in meinem Leben", erklärte der ebenfalls aus Russland stammende Student seine Motivation für das Projekt. So hat er seine Bachelorarbeit über Schnittke verfasst, ist im Schnittke-Haus in Hamburg aufgetreten und hat bei seinem Gewinn des TONALi Grand Prix 2012 über das Werk des Komponisten referiert. Besonders stolz ist er darauf, dass er mit vielen Künstlern sprechen und musizieren konnte, die mit Schnittke (1914-1988) noch zusammengearbeitet haben, darunter der Geiger Gidon Kremer, der Cellist David Geringas und der Bratschist Yuri Bashmet.
Bei dem Porträtkonzert, das Alexey Stadler persönlich moderiert, erklingt zunächst Schnittkes Cellosonate Nr. 1 als sein meist aufgeführtes und aufgenommenes Werk. Als ein "Meisterwerk" bezeichnet Stadler den folgenden "Epilog" für Cello, Klavier und Tonband, der viel zu selten aufgeführt werde. Das Konzert endet mit Schnittkes Quintett, das der Komopnist seiner verstorbenen Mutter widmete. Stadler musiziert gemeinsam mit Daniel Austrich und Christina Brabetz (Violine), Hiyoli Togawa (Viola) sowie Karina Sposobina (Klavier).
Seit vier Jahren studiert Alexey Stadler in der Celloklasse von Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Neben dem Gewinn des TONALi12 Grand Prix zählen Auftritte mit dem Orchester des Mariinsky Theaters unter der Leitung von Valery Gergiev in St. Petersburg und Brüssel zu seinen größten Erfolgen. Solistisch spielte Stadler auch schon mit der Jungen Norddeutschen Philharmonie und der Jenaer Philharmonie. Rezitals gab er unter anderem beim Heidelberger Frühling, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Verbier Festival.
Das Porträtkonzert beginnt am Sonntag, 26. Oktober 2014, um 19:30 Uhr im Weimarer Saal Am Palais. Der Eintritt ist frei.
(wa)
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