Sonntag, 08. November 2015 / 18:10 – 19:15 Uhr
ARTE
Musik (Frankreich 2015, Erstausstrahlung) Alexandre Tharaud stellt sich einer der großen Herausforderungen des pianistischen Repertoires: Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen. Bereits 2012 bewies Tharaud sein Interesse für Film, als er in Michael Hanekes "Liebe", der unter anderem mit der Goldenen Palme in Cannes bedacht wurde, den Pianisten Alexandre spielte. Gemeinsam mit dem Regisseur Stéphan Aubé und seinem Kameramann Madjid Hakimi hat er nun die Interpretation des legendären Klavierwerkes von Bach eigens fürs Fernsehen eingespielt.
Die Aufzeichnung bringt den Charakter jeder einzelnen Variation zur Geltung und wahrt zugleich die Einheit der Partitur. Bach komponierte die Goldberg-Variationen 1741 ursprünglich für das barocke Cembalo mit zwei Manualen. Sie verdanken ihren Namen dem Bach-Schüler Johann Gottlieb Goldberg, der im Dienst des musikliebenden Grafen Hermann Carl von Keyserlingk stand. Bach soll die Variationen geschrieben haben, damit Goldberg sie seinem an Schlaflosigkeit leidenden Herrn zur Beruhigung vorspielen konnte.
Auf ein Konzert bereite er sich vor wie auf ein Rendezvous, sagte er 2014 in einem Interview: Der Franzose Alexandre Tharaud, geboren am 9. Dezember 1968, gilt als einer der führenden Pianisten weltweit. Er hatte ab dem fünften Lebensjahr Klavierunterricht und studierte am Pariser Konservatorium. 2011 wurde er einem breiten Publikum bekannt, als seine Einspielung von Sonaten des Komponisten Domenico Scarlatti mit einem Echo Klassik ausgezeichnet wurde. 2013 erhielt er den Preis erneut – dieses Mal den "Klassik ohne Grenzen"-Preis für sein Album "Swinging Paris".
(pt/wa)