Ausreichend Zeiten und Räume für den Musikunterricht fordern die musikpädagogischen Verbände. Sie reagieren damit auf veränderte Rahmenbedingungen wie G8-Abitur und Ganztagsschulen. "Die musikalische Bildung darf unter diesen Entwicklungen nicht leiden", heißt es in einer gemeinsamen "Lübecker Erklärung", die am Wochenende beschlossen wurde. "Instrumental- und Vokalunterricht sowie die Ensemblearbeit in Schulen und Musikschulen müssen auch zukünftig gewährleistet sein", betonten der Verband deutscher Musikschulen (VdM), der Verband deutscher Schulmusiker (VDS) und der Arbeitskreis für Schulmusik (AfS).
Ziel der Verbände sei es, "im 21. Jahrhundert den Stellenwert der Musikerziehung für die allgemeine Bildung und für eine humane Gesellschaft zu stärken", hieß es. Dafür sollten Musikschulen und allgemeinbildende Schulen zukünftig noch enger kooperieren. Die "Lübecker Erklärung" enthalte konkrete Vereinbarungen der Partner über die Zusammenarbeit in den Kommunen vor Ort. Gemeinsam wolle man sich auch auf politischer Ebene für die Belange der musikalischen Bildung engagieren. Dabei gehe es um einen ausreichenden und qualifizierten Musikunterricht an der Schule sowie um die Finanzierung der öffentlichen Musikschulen.
Die Verbände betonten die große gesellschaftliche Bedeutung der musikalischen Bildung. Diese trage zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung bei. Darüber hinaus könne sie Menschen unterschiedlichster Herkunft verbinden und eine Verständigungsebene auch zwischen den Kulturen schaffen. Wichtig sei dabei auch und gerade das aktive Musizieren, also die Anregung junger Menschen, selbst ein Instrument zu spielen oder zu singen.
Mit der Verabschiedung der "Lübecker Erklärung" endete am Samstag die Hauptarbeitstagung des Verbands deutscher Musikschulen. Das zweitägige Treffen unter dem Motto "Musikschule – Bildung mit Zukunft" hatte über 300 Teilnehmer, vor allem Leiter von öffentlichen Musikschulen.
(wa)
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Lübecker Erklärung (pdf-Datei)