TONALi Grand Prix: Konzert für Schülerinnen und Schüler

04. Dezember 2012 - 07:00 Uhr

Von Oliver Rau (18), Schüler der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg

Die Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren lauschten gebannt den beiden Musikern Phillip Wentrup und Samuel Selle in der Pinneberger Christuskirche, welche einen sehr schönen Konzertort für die Musiker und die Schüler bot. Gerade die jüngeren Zuhörer hatten die jungen Cellisten schnell auf ihrer Seite, was sich durch viele Jubelrufe zeigte.

Konzert für Schüler

Auch die absolute Stille, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, machte deutlich, wie viel Respekt die Jüngeren, welche doch in der Schule sonst eher durch einen höheren Geräuschpegel auffallen, den Musikern schenkten. Wahrscheinlich haben sie Musik auf solch einem anspruchsvollen Niveau noch nie live miterlebt.

Direkt im Anschluss an das Konzert durften die Zuhörer außerdem noch einmal Fragen an Phillip Wentrup stellen. Zahlreiche Fragen zum Beispiel zum Übepensum des Musikers (vier bis fünf Stunden täglich) zeigten ebenfalls, wie groß das Interesse war.

Auch beim anschließenden Unterschreiben von Autogrammkarten kannte die Begeisterung der Fünft- bis Siebtklässler keine Grenzen. Sie bestürmten geradezu Phillip Wentrup, denn jeder wollte unbedingt ein Autogramm; und am Ende verließ dann auch jedes Kind mit einer vom Musiker signierten Autogrammkarte in der Hand glücklich die Christuskirche.

Wie ein ganz Großer, wie ein Star eben, wurde der Musikstudent von den Zuhörern behandelt. Ein Star, genau das war Phillip Wentrup für die Schülerinnen und Schüler ja schließlich auch. Dennoch hätte ich persönlich – und sicherlich auch einige andere Schüler oder Lehrer – mit einer derart heftigen Reaktion der jungen Schüler nicht gerechnet. Sie haben unsere Klasse, die 12a, die dieses Konzert organisiert hat, wirklich zum Positiven überrascht. Das Konzert war ein voller Erfolg, wofür ich den Initiatoren von "TONALi" sehr dankbar bin!

Autogrammjäger

Fazit: Wie man hier gesehen hat, kann man erstaunlich viele Schüler für klassische Musik begeistern! Ich bin mir ganz sicher, dass sich nach dem Konzert der eine oder andere Gedanken gemacht hat, wie es wäre, auch ein Instrument zu erlernen, wenn er nicht sowieso schon eines spielt.

Das Konzert hat sich so sehr gelohnt, dass sowohl ich, als auch die Musikfachschaft der Johannes-Brahms-Schule der Meinung sind, dass es solche Konzerte öfter geben sollte! Deswegen möchte die JBS auf jeden Fall auch im nächsten Jahr wieder beim "Tutticontest" des TONALi-Musikwettbewerbs teilnehmen, wenn dieser für das Instrument Klavier ausgeschrieben sein wird.

Um Interesse und Begeisterung für klassische Musik zu wecken reicht der Musikunterricht leider oft nicht aus. Bei einem Konzert wie diesem wird Musik hingegen live dargeboten, was klanglich und vor allem emotional noch einmal ein völlig anderes Erlebnis für die Zuhörer ist, als wenn die Musik nur aus den Lautsprechern ertönt und man unter anderem die Musiker gar nicht sieht.

Als Geiger und Jungstudent der Hamburger Musikhochschule teile ich die Sorge vieler klassischer Musiker, dass das Publikum in den Konzertsälen mehr und mehr vom Aussterben bedroht ist. Deswegen kann ich die Initiatoren des Wettbewerbs "TONALi", Amadeus Templeton und Boris Matchin, nur bewundern, denn diese kümmern sich, wie man an diesem Konzert gesehen hat, mit Erfolg darum, Klassik an ein junges Publikum heranzuführen!

(Anmerkung: Zum Musikwettbewerb TONALi Grand Prix im Sommer 2012 hatte musik heute Schüler der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg eingeladen, ihre Eindrücke zu schildern.
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