"Führer durch die Konzertsäle Berlins" online verfügbar

10. März 2015 - 13:22 Uhr

Berlin (mh) – Generationen von Musikfreunden informierten sich im "Führer durch die Konzertsäle Berlins" über kommende Veranstaltungen. Nun sind die zwischen 1920 und 2012 veröffentlichten Hefte komplett online abrufbar. Das teilte das Staatliche Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz am Dienstag mit. Die knapp 1.900 Ausgaben mit rund einer Viertelmillion Konzertanzeigen sind einzeln ansteuerbar. Zudem kann im Volltext gezielt nach Personennamen oder Veranstaltungsorten gesucht werden.

Titelseite 1921

Titelseite 1921

Das zuletzt als "Konzertführer Berlin Brandenburg" erschienene Anzeigenblatt wurde im Rahmen des Projekts "Archiv des Konzertlebens" digitalisiert. Damit sollen Dokumente des Musiklebens wie Konzertprogramme oder -kritiken öffentlich sichtbar und nutzbar gemacht werden, um so für ihre Bedeutsamkeit zu werben. Das Projekt wird zum größten Teil aus Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) finanziert.

Der Konzertführer wurde 1920 von dem Berliner Bariton Gotthard Schierse (1880-1970) gegründet. Das Heft galt als das älteste und umfassendste Anzeigenblatt seiner Art. Nach Schierses Tod wurde es von der nach ihm benannten Stiftung herausgegeben. Mit dem Erlös des Konzertführers setzte die Stiftung dessen Engagement für die Präsentation junger und talentierter Musiker fort. Unter den rund 700 geförderten Künstlern finden sich heute bekannte Namen wie die Sänger Thomas Quasthoff und Christine Schäfer, der Pianist Gerhard Oppitz, die Bratschistin Tabea Zimmermann und die Klarinettistin Sabine Meyer. Die Gotthard-Schierse-Stiftung veranstaltet bis heute jedes Jahr im Sommer eine Konzertreihe.

(wa)

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http://www.sim.spk-berlin.de

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