Beifall und Buhrufe für Nürnberger "Siegfried"

19. April 2015 - 23:54 Uhr

Nürnberg – Minutenlanger Beifall für Sänger und Orchester, laute Buhrufe für das Regieteam um Georg Schmiedleitner – die Premiere des "Siegfried" am Staatstheater Nürnberg hat am Sonntagabend gemischte Publikumsreaktionen ausgelöst. Vor allem mit der Schlussszene der Wagner-Oper schien Schmiedleitner einen Teil des Publikums verstört zu haben, nachdem noch der erste Aufzug mit starkem Beifall bedacht worden war.

"Siegfried"

"Siegfried"

Der österreichische Theatermann deutete den hoch emotionalen Abschluss, in dem Brünnhilde ihre Göttlichkeit für die Liebe mit dem jungen Helden "Siegfried" (Vincent Wolfsteiner) opfert, zum banalen Fernsehabend auf brauner Kunstledercouch bei Chips und Bier um. Die beiden ersten, in den Vorjahren aufgeführten Teile des Nürnberger "Ring des Nibelungen" hatte das Nürnberger Publikum noch begeistert gefeiert.

Schmiedleitner bediente sich ähnlich wie in "Rheingold" und "Walküre" auch beim "Siegfried" krasser Szenenbilder. Den ersten Aufzug, an dem sich der junge Siegfried an seinem Ziehvater Mime reibt, verlegte der Theatermann in einen ausgebrannten Bunker, möbliert mit schmuddeligen Möbeln. Der Drache Fafner hat sich unter den Betonplatten einer zerstörten Autobahn verschanzt. Bester Sänger des Abends: Antonio Yang als Wotan.

Weitere Aufführungen sind Ende April sowie im Mai und Juni geplant.

(dpa/MH)

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