Musikalisch Kulinarisch: Joseph Haydn

13. Oktober 2011 - 12:40 Uhr

Samstag, 15. Oktober 2011 / 10:35 – 11:05 Uhr
3sat

Es gibt Landschaften, die dem Geist eines Künstlers entsprungen zu sein scheinen, und Künstler, die den Geist der Landschaft atmen, in die sie hineingeboren wurden. Joseph Haydn (1732 – 1809) scheint dafür ein typisches Beispiel zu sein. Der österreichische Filmemacher Georg Madeja hat dieses in einer TV-Dokumentation eingefangen. Sein Film begibt sich auf eine musikalisch-kulinarische Entdeckungsreise ins Burgenland. Eisenstadt, die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes, hält ein großes kulinarisches Angebot zu Haydn bereit – von der Haydn-Rolle bis zum Haydn-Bräu.

Esterhazy Rostbraten

In einem ironischen Kunstgriff konfrontiert die im Haydn-Jahr 2009 entstandene Produktion einen fiktiven Haydn mit seinen eigenen Auswirkungen. So erlebt der Komponist mit Erstaunen die Mutation seines Kaiser-Quartetts zur deutschen Nationalhymne – und das auch noch anlässlich eines Fußballspiels. Seine Spurensuche ist aber auch eine Konfrontation mit der ostösterreichischen Landschaft, ihren Menschen und der genussreichen Küche von heute.

Die Familie Esterhazy – in deren Diensten der Komponist 40 Jahre lang stand – hat sich durch ihre Nachfolger dem kulinarischen Reigen mit eigener Weinproduktion angeschlossen. Der Film berichtet über Walter Eselböcks Restaurant "Taubenkobel" ebenso wie über die Haydn gewidmeten kulinarischen Bahnfahrten zwischen Wien und Esterháza. Joseph Haydn begleitet den Film musikalisch in vielfältiger Form, sowohl konzertant im Bild als auch mit Tafelmusik im Hintergrund. Mitglieder der Wiener Philharmoniker im Quartett, der Pianist Fazil Say, der Cellist Pieter Wispelwey oder die österreichisch-ungarische Philharmonie unter dem Dirigenten Adam Fischer zählen zu den hochkarätigen Interpreten, die den Film zu einem musikalisch-kulinarischen Fest für Haydn machen.

(wa)

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