Wuppertaler Oper stellt Zeichen auf Neuanfang – Versöhnlicher Abschied für Intendant Kamioka

18. Mai 2015 - 15:19 Uhr

Wuppertal – Der scheidende Wuppertaler Opernintendant und Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka sieht sich in seinem umstrittenen Bühnenkonzept bestätigt. Er habe "viel Kritik bekommen", aber Qualität präsentieren können, sagte Kamioka am Montag bei der Vorstellung der Pläne für seine letzte Spielzeit in Wuppertal. Der japanische Dirigent gibt seine beiden Ämter zum Ende der Spielzeit 2015/16 nach massiver Kritik vorzeitig ab.

Toshiyuki Kamioka

Toshiyuki Kamioka

Die Stadt Wuppertal will dem 54-Jährigen einen versöhnlichen Abschied bereiten. Kamioka habe das Wuppertaler Orchester "zu neuen Höhenflügen" gebracht und an der Oper hochwertige Produktionen präsentiert", erklärte Oberbürgermeister Peter Jung. "Ob man das Modell mag oder nicht, alle Hauptrollen waren auf den Punkt besetzt."

Kamioka ist seit mehr als zehn Jahren in Wuppertal und hat dort das Sinfonieorchester zu einem A-Klangkörper geformt. Opernintendant wurde er erst zur Spielzeit 2014/15. In dieser Funktion führte er einen heftig kritisierten Stagione-Betrieb ohne festes Ensemble mit Gastsängern und zügig wechselnden Blockaufführungen ein. Höhepunkte in seiner Abschiedsspielzeit 2015/16 sind das Musical "West Side Story" von Leonard Bernstein sowie Alban Bergs Oper "Lulu", bei der Kamioka die Produktion selbst leiten will.

Einen neuen Chefdirigenten will die Stadt bis zum Herbst finden. Der Nachfolger für die Opernintendanz steht dagegen bereits fest: Ab der Spielzeit 2016/17 wechselt Berthold Schneider, der derzeit Operndirektor in Darmstadt ist, nach Wuppertal. Der 1965 in Marburg geborene Schneider hat bereits an zahlreichen Bühnen in Deutschland gearbeitet. Er soll einen Kurswechsel vollziehen und wieder mit einem Ensemble arbeiten.

(dpa/MH)

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