Köln – Der Komponist und Pianist Michael Braunfels ist tot. Der Musiker sei bereits am 15. Mai im Alter von 98 Jahren in Köln gestorben, teilte sein Sohn am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der am 3. April 1917 in München geborene Braunfels, ein anerkannter Schubert-Interpret, hatte von 1954 bis 1982 an der Kölner Musikhochschule unterrichtet. Seit Mitte der 80er Jahre widmete er sich ganz dem Komponieren und blieb mit seiner Musik stets in der Tonalität verankert. Braunfels' Werkverzeichnis umfasst Orchester- und Kammermusik, Klaviermusik, Lieder und Chorwerke. Die meisten seiner Werke entstanden als Auftragsarbeiten für Musikerkollegen, die eine Alternative zur atonalen Musik suchten.
Michael Braunfels hatte Klavier bei seinem Vater studiert. Walter Braunfels (1882-1954), einer der erfolgreichsten Komponisten in den 1920er Jahren, war von den Nazis verfemt worden und nach dem Krieg in Vergessenheit geraten. Sein Sohn Michael hatte großen Anteil an der Wiederentdeckung der Musik des Vaters in jüngerer Zeit.
(dpa/MH)
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