Wien – Der Bühnenbildner und Regisseur Günther Schneider-Siemssen ist fünf Tage vor seinem 89. Geburtstag am Dienstag gestorben. Das teilte sein Sohn der Nachrichtenagentur APA mit. Der in Augsburg geborene und in München aufgewachsene Schneider-Siemssen hat die Bühnen vieler Opern weltweit gestaltet. Markenzeichen waren seine fantasievollen Lichtstimmungen. Mehrere Male illustrierte er Richard Wagners "Ring des Nibelungen".
Als persönlicher Berater des Dirigenten bestimmte Schneider-Siemssen wesentlich die Opern-Ästhetik bei den Salzburger Festspielen in der Ära von Herbert von Karajan. Der Durchbruch gelang dem jungen Künstler 1962 mit Karajans Inszenierung von "Pelleas und Melisande". 1964 wurde er Chefbühnenbildner an der Wiener Staatsoper.
Update (02.06.2015 – 11:13 Uhr)
Der Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, würdigte Schneider Siemssen als einen der bedeutendsten Bühnenbildner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nicht nur im Opernbereich. Durch seine zahlreichen Arbeiten im Haus am Ring habe er dessen "Gesicht" geprägt wie kaum ein anderer. Manche Produktionen besäßen Kultstatus und stünden noch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung auf dem Spielplan der Staatsoper. So wolle das Haus Schneider-Siemssen die Wiederaufnahme "seines" Fidelio am Mittwoch widmen, sagte Meyer.
(dpa/MH)
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