Köln – Die verschobene Wiedereröffnung von Oper und Schauspielhaus in Köln beschäftigt jetzt auch die Justiz. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet. Einen entsprechenden Bericht des WDR bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es geht um den Verdacht, dass die Stadt Köln betrogen worden sein könnte. Bisher gebe es aber nur vage Verdachtsmomente, sagte der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft sei aufgrund einer Anzeige tätig geworden.
Das aus der Nachkriegszeit stammende Opernhaus und das Theater werden seit drei Jahren saniert. Die Stadt Köln hatte die für November geplante Wiedereröffnung um ein Jahr verschoben, weil die Arbeiten länger dauern als geplant. Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles im Zentrum der Domstadt war ursprünglich auf 278 Millionen Euro veranschlagt.
Bis zur Wiedereröffnung der Oper soll das Staatenhaus als Ersatzspielstätte genutzt werden. Das geht aus einer Mitteilung der Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach hervor, die am Dienstag dem Betriebsausschuss Bühnen vorgelegt wurde.
Das Staatenhaus ist ein denkmalgeschütztes Veranstaltungsgebäude aus den 1920er Jahren, das an die Messehallen in Köln-Deutz angrenzt. Es soll künftig zum Musicaltheater umgebaut werden. Für die Oper sollen zwei große Bühnen mit jeweils 800 und 900 Plätzen sowie eine kleinere Bühne mit 250 Plätzen eingerichtet werden. Das Schauspiel bleibt weiter in seiner derzeitigen Übergangsspielstätte im Depot 1 und 2 in einer ehemaligen Fabrik in Köln-Mülheim. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von 6,8 Millionen Euro für die Verlängerung der Interimszeit. Der Rat muss den Plänen noch zustimmen.
(dpa/MH)
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