Salzburger Festspiele 2016 mit Oper nach Buñuel-Film

05. November 2015 - 16:01 Uhr

Salzburg/Berlin (MH) – Die Salzburger Festspiele starten im kommenden Jahr mit einer Uraufführung des britischen Komponisten Thomas Adès. Die Oper "The Exterminating Angel" basiert auf dem surrealistischen Film "Der Würgeengel" von Luis Buñuel, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Salzburg mit. Die Oper über ein buchstäblich auswegloses Fest sei ein "riesiges Projekt", sagte Festspiel-Intendant Sven-Eric Bechtolf. Das Auftragswerk entstehe in Koproduktion mit den Opernhäusern in London, New York und Kopenhagen.

Vorstellung Salzburger Festspiele 2016

Vorstellung Salzburger Festspiele 2016

Für die Zeit vom 22. Juli bis 31. August 2016 planen die Festspiele 192 Aufführungen, darunter 46 Opern und 45 Schauspiel-Vorstellungen sowie 81 Konzerte. Für das Festival werden gut 230.000 Karten aufgelegt. Die Ticketpreise bewegen sich zwischen 5,00 und 430,00 Euro, rund die Hälfte der Karten soll unter 105,00 Euro kosten.

Eine Premiere bei den Festspielen ist die der Oper "Faust" von Charles Gounod. Regie führt Reinhard von der Thannen. Alejo Pérez dirigiert die Wiener Philharmoniker. In den Hauptrollen sind Piotr Beczala als Faust, Ildar Abrazakov als Méphistophélès und Maria Agresta als Marguerite zu erleben. Zum dritten Mal nach 1952 und 2002 steht Richard Strauss' "Die Liebe der Danae" auf dem Spielplan, diesmal inszeniert von dem Letten Alvis Hermanis. Krassimira Stoyanova singt die Titelpartie, Franz Welser-Möst dirigiert die Wiener Philharmoniker.

Das Konzertprogramm beleuchtet unter anderem die geistliche Musik der ostkirchlichen Christen und der westlichen Kirche. Im Mittelpunkt stehen vor allem drei Oratorien: Joseph Haydns "Die Schöpfung", dirigiert von Yannick Nézet-Séguin, Händels "Belshazzar" und das Auftragswerk "Halleluja – Oratorium balbulum" von Peter Eötvös.

Die Wiener Philharmoniker widmen sich mit den Dirigenten Daniel Harding, Zubin Mehta, Riccardo Muti und Mariss Jansons Kompositionen, die sie in ihrer fast 175-jährigen Geschichte uraufgeführt haben. Darüber hinaus gastieren international renommierte Klangkörper wie das Concertgebouworkest Amsterdam und die Filarmonica della Scala mit ihren neuen Chefdirigenten Daniele Gatti und Riccardo Chailly, das Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst und das Gewandhausorchester Leipzig mit Herbert Blomstedt.

Der Gewinner des diesjährigen Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award, Lorenzo Viotti, wird ans Pult des ORF Radio-Symphonie-Orchesters Wien eingeladen. Das Mozarteumorchester Salzburg, das 2016 seinen 175. Geburtstag feiert, wird neben Mozart-Matineen auch in der szenischen Produktion von "Così fan tutte" sowie im Abschlusskonzert des Young Singers Project zu erleben sein. Die Pianisten Yuja Wang und Lionel Bringuier geben ihr Festspieldebüt, begleitet von der Camerata Salzburg und ihrem Ehrendirigenten Roger Norrington.

In der Saison 2015 hatten die Salzburger Festspiele mit 95 Prozent Auslastung und Ticket-Einnahmen von 28,6 Millionen Euro Rekorde in ihrer Geschichte aufgestellt. Die Ausrichtung der Festspiele, nach der nur von Neuproduktionen geprägten Zeit von Ex-Intendant Alexander Pereira, auch selbstredend Wiederaufnahmen ins Programm zu nehmen, habe dem Publikum gefallen, meinte Festspielpräsidentin, Helga Rabl-Stadler. Ab 2017 wird der neue Intendant Markus Hinterhäuser die Festspiele künstlerisch leiten.

(wa, mit dpa)

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