Berlin – Bei der Sanierung der Berliner Staatsoper ist der wirtschaftliche Nutzen eines unterirdischen Verbindungsbaus nicht geprüft worden. Dieser Tunnel soll Opernhaus und Magazingebäude verbinden, um zum Beispiel Kulissen transportieren zu können. "Nein, Wirtschaftlichkeitsanalysen wurden nicht angefertigt", sagte der Chef der Berliner Opernstiftung, Georg Vierthaler, am Freitag im Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Er war bis Anfang 2008 Geschäftsführender Direktor der Staatsoper.
Ursprünglich sollte die Modernisierung der Staatsoper Unter den Linden 239 Millionen Euro kosten, mittlerweile werden die Kosten auf 400 Millionen Euro geschätzt. Die Wiedereröffnung des Opernhauses für das Publikum hat sich auf Herbst 2017 verschoben.
Der Tunnel als eines der Elemente des Umbaus stellte sich als kostspielig heraus. Arbeiter waren auf Reste der mittelalterlichen Bausubstanz des Opernhauses gestoßen, die unterirdische Verbindung musste mit zusätzlichem Beton gegen Grundwasser isoliert werden. Die Gesamtkosten für den Tunnel liegen bei knapp 37 Millionen Euro, wie aus der Antwort der Senatskanzlei auf die Anfrage eines Piraten-Abgeordneten hervorgeht. Das Opernhaus verspricht sich von dem unterirdischen Bauwerk verbesserte Abläufe.
(dpa/MH)
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