Mit Beethovens Ode "An die Freude" gegen Pegida

21. Dezember 2015 - 21:46 Uhr

Dresden – Einige tausend Menschen haben in Dresden am Montag friedlich gegen eine Kundgebung des islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses demonstriert. Bis zum Abend gab es laut Polizei keinerlei Zwischenfälle. "Die Stimmung ist ruhig, gelassen und friedlich", sagt ein Polizeisprecher.

Kundgebung vor der Semperoper

Kundgebung vor der Semperoper

Das Aktionsbündnis "Herz statt Hetze" hatte zu einer Kundgebung gegen Pegida auf dem Theaterplatz vor der Semperoper aufgerufen, wo in den vergangenen Wochen Pegida-Kundgebungen stattfanden. Zu Beginn der Veranstaltung mit etwa 3.000 bis 4.000 Teilnehmern sangen Mitarbeiter der Semperoper Dresden die Ode "An die Freude" aus der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Neben dem Staatsschauspiel Dresden und anderen Kulturschaffenden nahmen auch einige Mitglieder der Landesregierung teil, unter ihnen Wirtschaftsminister Martin Dulig, Kunstministerin Eva-Maria Stange und Integrationsministerin Petra Köpping (alle SPD) sowie Sozialministerin Barbara Klepsch und Umweltminister Thomas Schmidt (beide CDU).

An der Pegida-Kundgebung, bei der auch Weihnachtslieder gesungen wurden, nahmen laut Beobachtern und der Forschungsgruppe "Durchgezählt" 6.000 bis 8.000 Menschen teil. Das wäre wieder ein Anstieg zur vergangenen Woche.

Aus Protest gegen die Pegida-Kundgebung am Elbufer hatte das Finanzministerium seine Lichter ausgeschaltet. Damit sollte ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz gesetzt werden, hieß es. Auch die Kunstakademie auf der anderen Seite der Elbe blieb dunkel.

Mit einem Großaufgebot hatte sich die Polizei auf die Demonstrationen vorbereitet, um mögliche Gewaltausbrüche, etwa von linksextremen Gegendemonstranten, zu verhindern. In der Innenstadt waren mehrere Wasserwerfer in Position gebracht worden. Polizisten aus Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern unterstützen die sächsische Polizei.

(dpa/MH)

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(22.12.2015 – 13:23 Uhr)

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