Sanierung Berliner Staatsoper: Architekt Roth verteidigt abgelehnten Entwurf

15. Januar 2016 - 14:01 Uhr

Berlin – Architekt Klaus Roth hat im Untersuchungsausschuss zur Berliner Staatsoper seinen abgelehnten Entwurf für einen modernen Innenraum verteidigt. "Eine Oper ist ja ein lebendiges Gebilde, das ist ja klar, das ist ja kein Museum", sagte der 58-Jährige am Freitag im Abgeordnetenhaus. Ihm sei klar gewesen, dass es sehr schwer würde, Akustik und Sicht zu verbessern, ohne den Saal umzubauen.

Staatsoper Zuschauersaal

Staatsoper Zuschauersaal

Ein Umbau des Saals war aus seiner Sicht auch durch die Ausschreibung gedeckt. "Es hieß auch nicht: Instandsetzung der Oper", sagte Roth. Sie hätten hinsichtlich der Anforderungen an den Denkmalschutz das gesamte Gebäude im Blick gehabt. Alternative sei gewesen, den Saal so zu lassen und dafür das Dach nach oben auszubauen, eine "Tonne" draufzusetzen. "Also unten Paulick und oben das Nichts", kritisierte Roth.

Sein Entwurf sah einen völligen Umbau des Rokoko-Saals vor. Der Entwurf hatte einen ersten Architektenwettbewerb gewonnen, wurde 2008 aber nach viel Widerstand verworfen. Die Staatsoper Unter den Linden wird nun nach anderen Plänen saniert, der sogenannte Paulick-Saal bleibt erhalten. Der U-Ausschuss soll klären, wie es auf der Baustelle zur Kostenexplosion und Verzögerungen kam. Die Kosten werden mittlerweile auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.

(dpa/MH)

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