Mit Weltstars, sommerleichten Musikfesten und Experimenten zu neuen Besucherkreisen

18. Februar 2016 - 16:57 Uhr

Schwerin – Rekorde verpflichten: Mit einem vielseitigen Programm wollen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer an den Erfolg aus dem Vorjahr anknüpfen. Damals kamen in der 25. Saison 75.000 Besucher – so viele wie nie zuvor in der Geschichte des Festivals. Neben hochkarätigen Konzertprojekten für Klassik-Kenner und -Liebhaber enthält das Programm auch eine ganze Reihe leichter, stimmungsvoller Sommermusikfeste. Diese Formate würden immer wichtiger, sagte Intendant Markus Fein am Donnerstag in Schwerin bei der Vorstellung des Programms. "Wir gehen vom Sockel der Klassik herunter und auf das Publikum zu."

Konzertkirche Neubrandenburg

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Zu den größten Vorhaben dieser Art gehört das sogenannte Weltkulturfest vom 1. bis 3. Juli in Schwerin. Das Residenzensemble rund um das Schloss strebt einen Platz auf der Weltkulturerbe-Liste der Unesco an, und das soll unter dem Motto "Greetings to the Universe" (Grüße an das Universum) gefeiert werden. Unter anderem soll dabei die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin zusammen mit dem Wiener Klarinettisten Matthias Schorn und den New York Gypsy All Stars ein Crossover-Spektakel unter freiem Himmel spielen. Angekündigt ist Musik von Balkan Beats bis zu Dvořáks Sinfonie "Aus der Neuen Welt".

In Wismar soll an das 1. Mecklenburgische Musikfest erinnert werden, das 1816 – vor 200 Jahren – in der Hansestadt von Bürgern organisiert worden war. Versprochen ist eine musikalische Entdeckungsreise durch Wismar, zu versteckten Hinterhöfen, Bürgerhäusern und Klostergärten. Studenten der Hochschule für Musik und Theater Rostock erhielten den Auftrag, musikalische Kommentare zu Haydns "Schöpfung" zu komponieren, die als Einschübe in dem Oratorium in Wismar aufgeführt werden sollen. "Ein Experiment", sagte Fein dazu.

Insgesamt sind vom 17. Juni bis zum 17. September 133 Veranstaltungen geplant, an zum Teil ausgefallenen Orten. Dazu gehören das Luft- und Raumfahrtzentrum Neustrelitz, die Strandkorbfabrik Heringsdorf und die Kernfusions-Experimentieranlage Wendelstein 7-X in Greifswald.

Zu den besucherträchtigsten Angeboten gehören die großen Open Airs, allen voran das Kleine Fest im großen Park vor der Kulisse des Barockschlosses Ludwigslust. Zu dem zweitägigen Kleinkunstfestival am 12. und 13. August kamen in den Vorjahren jeweils 18.000 Besucher.

Im Park von Schloss Bothmer werden zum Open Air Konzert der Bamberger Symphoniker mit Picknick und Feuerwerk am 16. Juli bis zu 3.500 Gäste erwartet. Im Land Fleesensee spielt Geigen-Legende Nigel Kennedy am 18. Juni Songs von Jimi Hendrix. Als eine Art musikalisches Wandertheater soll der "Jahrmarkt der Sensationen" durch das Land ziehen. Vom 20. bis 24. Juli sind fünf Stationen von Rehna bis Pasewalk geplant.

Die Namen der Weltstars auf der Programmliste der Festspiele reichen von Kent Nagano und Daniel Hope über Sol Gabetta und Hélène Grimaud bis zu Julia Fischer und Christoph Eschenbach. In Ulrichshusen soll am 5. und 6. August der 100. Geburtstag von Lord Yehudi Menuhin (1916-1999) gefeiert werden, der den Festspielen in ihren ersten Jahren wichtige Impulse gab. Mit 18 Konzerten wird die junge norwegische Geigerin Vilde Frang den Festspielen 2016 als "Preisträgerin in Residence" ihren Stempel aufdrücken.

(Von Iris Leithold, dpa/MH)

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