Erfurt – Mit Giacomo Puccinis "Tosca" bringen die Domstufen-Festspiele Erfurt im Sommer eine bis heute packende Oper auf die Bühne. Das Stück habe alle Zutaten zu einem Thriller – Leidenschaft, Sex, Kirche, politische Willkür und Polizeistaat, sagte Regisseur Jakob Peters-Messer am Donnerstag zur Vorstellung des Festspielprogramms. Vom 11. bis 28. August werde die Oper 15 Mal auf den Domstufen zwischen Mariendom und Severikirche gespielt.
Im Mittelpunkt stehe die tragische Liebe zwischen der Starsängerin Tosca und dem Maler Cavaradossi, die in die Fänge eines Terrorregimes geraten. Insofern sei es auch ein politisches Stück, aber auch eines über Kunst. Peters-Messer hatte 2009 in Erfurt Jeffrey Chings "Das Waisenkind" uraufgeführt.
Die Monumentalität von "Tosca" und das Historische der Domstufen passten hervorragend zusammen. Er werde die Oper konzeptionell in die Zeit um 1800 in Rom ansiedeln, in einer düsteren und geheimnisvollen Ästhetik. Das Bühnenbild von Hank Irwin Kittel unterstreiche dies: Sein Engel, der Barockskulptur von der Engelsburg in Rom nachempfunden, zerschelle auf den Domstufen.
Puccinis "Tosca" wurde 1900 in Rom uraufgeführt. In Erfurt wird erstmals Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz die musikalische Leitung bei den Festspielen übernehmen. 2013 war mit "Turandot" bereits eine Puccini-Oper vor der mächtigen Kirchenkulisse zu sehen. 2017 will Generalintendant Guy Montavon Verdis "Troubadour" zeigen.
Die jungen Besucher können sich diesmal auf "An der Arche um Acht" von Ulrich Hub freuen. Erstmals wird nicht nur auf den Domstufen, sondern auch im Dom selbst und vor dem Marienportal gespielt. Für die Kinder und ihre Begleiter heißt es deshalb: dreimal Plätze wechseln.
(dpa/MH)
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