Die Sanierung der Berliner Staatsoper – Eine Chronologie

15. April 2016 - 08:30 Uhr

Berlin – Die Berliner Staatsoper wird seit Jahren saniert – und bei der Aufklärung des Bauskandals spielen bestimmte Zeitpunkte immer wieder eine Rolle. Eine Übersicht:

November 2007: Wie finanziert das klamme Berlin die Sanierung eines Opernhauses? Der Bund soll helfen – mit dem sogenannten Hauptstadtfinanzierungsvertrag. Darin sagt er unter anderem zu, sich an der Sanierung mit 200 Millionen Euro zu beteiligen.

Mai 2008: Der Architekt Klaus Roth gewinnt den ausgeschriebenen Wettbewerb. Nach seinem Plan soll der Zuschauersaal modern umgebaut werden, um Akustik und Sichtbedingungen zu verbessern.

Juni 2008: Der Verein der Freunde der Staatsoper droht, sich aus der Umbaufinanzierung zurückzuziehen, sollte der neue Innensaal kommen. Der Verein will 30 Millionen Euro Spenden sammeln. Berlin streitet heftig über den Entwurf. Der umstrittene Plan für den Totalumbau der Zuschauersaals wird gekippt. Regierungschef Klaus Wowereit kündigt das nach einem Gespräch mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann an. Stattdessen soll der Saal denkmalgerecht saniert werden.

Oktober 2008: Einige sehen den Zeitplan in Gefahr. Die Planung sei nach dem im Sommer geplatzten Vergabeverfahren bereits neun Monate in Verzug, heißt es bei der Berliner CDU.

Mai 2010: Die Staatsoper feiert ihre letzte Premiere, bevor das Ensemble vorübergehend ins Schiller Theater im Westen zieht.

September 2010: Es ist soweit – nach jahrelangem Hickhack um Kosten und Entwürfe beginnt nun der Umbau. Laut Plan soll er 239 Millionen Euro kosten und im Oktober 2013 fertig sein.

Mai 2011: Der Termin zur Wiedereröffnung wird um ein Jahr verschoben. Die erste Spielzeit im erneuerten Haus werde erst im Oktober 2014 beginnen, kündigt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher an.

Mai 2012: Bereits ein Jahr später wird die Eröffnung um ein weiteres Jahr verschoben, auf 2015 nun. Es sind nach Angaben Lüschers unvorhersehbare Probleme im Baugrund aufgetaucht.

Oktober 2012: Es wird bekannt, dass sich der Berliner Senat nach Verzögerungen beim Bau von der bisherigen Planungsfirma trennt.

Dezember 2012: Medien berichten, die Sanierung werde deutlich teurer. Statt der zuletzt angesetzten 242 Millionen Euro soll der Umbau knapp 288 Millionen Euro kosten.

Mai 2013: Es bleibt auch nicht bei dieser Verteuerung. Das angesetzte Budget wird nun auf mindestens 296 Millionen Euro steigen.

Februar 2014: Auf der Baustelle gibt es wieder Schwierigkeiten. Ein dort tätiges Ingenieurbüro hat Insolvenz angemeldet, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitteilt.

April 2014: Die Berliner Staatsoper richtet sich bis auf weiteres auf ihr Übergangsquartier im Schiller Theater ein. Es gebe keine Hinweise, wann das Ensemble wieder an den Stammsitz Unter den Linden ziehen könne, sagt Intendant Jürgen Flimm.

Dezember 2014: Es wird noch teurer – und zwar um 93 Millionen Euro, wie Lüscher auf der Baustelle sagt. Eröffnung soll nun im Herbst 2017 sein. Der Umbau soll 389 Millionen Euro kosten.

März 2015: Das Abgeordnetenhaus beschließt, den Fall Staatsoper von einem Untersuchungsausschuss unter die Lupe nehmen zu lassen.

Mai 2015: Der U-Ausschuss beginnt seine Arbeit. Der geprüfte Kostenrahmen, der dem Abgeordnetenhaus zur Verfügung gestellt wird, erhöht sich nach Angaben der Piraten auf 400 Millionen.

(dpa)

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