Sonntag, 12. Juni 2016 / 00:15 – 01:10 Uhr
ARTE
Dokumentation (Deutschland 2016, Erstausstrahlung) Der Dresdner Kreuzchor feiert 2016 sein 800-jähriges Bestehen. Als einer der ältesten und bekanntesten Knabenchöre der Welt ist er in der sächsischen Hauptstadt eine feste Institution und zählt zu den touristischen Attraktionen Dresdens. Aus den Anfangszeiten des Chores ist wenig bekannt, vieles lässt sich nur vermuten. Der Film von Heike Bittner ist eine Zeitreise durch Geschichte und Musik – eine Suche nach den Ursprüngen und Wurzeln.
In 800 Jahren Kreuzchorgeschichte ist viel geschehen: Könige und Regierungen wechseln, Kriege zerstören die Gotteshäuser und manchmal auch die Moral der Sängerknaben. Im Siebenjährigen Krieg werden Kreuzschüler zum Militärdienst gezwungen. Doch Kantor Homilius führt den Chor dennoch zu Glanzleistungen. Die Kruzianer müssen sich mit theologischen Zwängen und sittlichem Verfall auseinandersetzen, wechselnde Diktaturen überstehen und durch all die Jahre die künstlerische Qualität ihres Chores bewahren.
Acht Kruzianer begeben sich auf die Suche nach den Ereignissen, die die lange Geschichte des Chores prägten. In Zweierteams durchforsten sie Archive, treffen sich mit Historikern, treffen Zeitzeugen der jüngeren Geschichte und nehmen uns mit in ihr Alltagsleben: Dieses ist geprägt vom Heimweh der Jüngeren, von den anstrengenden Proben nach der Schule, aber auch vom Zusammenhalt unter den Knaben, von der ungebrochenen Freude am Singen und vom Stolz, Kruzianer zu sein und zu einer Gemeinschaft zu gehören, die sich ganz in den Dienst der Musik gestellt hat.
(pt/MH)
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