Berlin – Der Streit zwischen den beiden größten Berliner Opernhäusern um ihre Pläne, gleichzeitig den "Ring des Nibelungen" im Jahr 2020 aufzuführen, schwelt weiter. Die Deutsche Oper und die Staatsoper seien noch in Gesprächen, sagte Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) am Montag im Abgeordnetenhaus. "Die Absprache läuft, alles was ich höre, klingt positiv." Die beiden Häuser verhandelten weiter. Dies sei ein Zeichen dafür, dass es die Berliner Opern mit der Verpflichtung zu Programmabsprachen ernst meinten.
Die Deutsche Oper hatte voriges Jahr angekündigt, 2020 den "Ring" vom norwegischen Starregisseur Stefan Herheim über vier Spielzeiten inszenieren zu lassen. In diesem März gab Daniel Barenboims Staatsoper bekannt, Richard Wagners Hauptwerk in der Regie des Russen Dimitri Tcherniakov auch 2020 auf die Bühne bringen zu wollen. Weder künstlerisch noch ökonomisch gebe es Gründe gegen zwei Ring-Produktionen in Berlin, sagte Barenboim. Die Deutsche Oper war von der Ankündigung überrascht worden. Nach den Regeln der Opernstiftung müssen die drei Häuser Doppelungen in einer Spielzeit vermeiden.
Der Kulturausschuss bewilligte außerdem mit den Stimmen der rot-schwarzen Koalition den Etat für die Opernstiftung. Rückwirkend für dieses Jahr wurden dafür 136 Millionen bewilligt. Die Staatsoper erhält 47,8, die Deutsche Oper 44,3, die Komische Oper 34,6 und das Staatsballett 8,6 Millionen Euro. Von 2017 bis 2020 liegen die Zuschüsse dann bei insgesamt 141,8 Millionen Euro im Jahr.
(dpa/MH)
Mehr zu diesem Thema:
➜ Deutsche Oper Berlin inszeniert neuen "Ring"-Zyklus
(20.03.2015 – 18:30 Uhr)
➜ Weitere Artikel zur Deutschen Oper Berlin
➜ Weitere Artikel zur Berliner Staatsoper
Link:
➜ http://www.parlament-berlin.de
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright