Bayreuth – Nach dem überraschenden Rückzug von Dirigent Andris Nelsons hat sich der Musikdirektor der Bayreuther Festspiele, Christian Thielemann, gegen Spekulationen über ein Zerwürfnis gewehrt. Er habe ein "sehr gutes" Verhältnis zu Nelsons, sagte Thielemann der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). "Ich bin mit ihm fast befreundet."
Nelsons sollte die Festspiele am 25. Juli mit dem "Parsifal" eröffnen. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der lettische Dirigent und die Festspiele den Vertrag beenden – auf Nelsons' Bitte. Der Grund für die Trennung ist unbekannt. Die Festspielleitung sucht nun einen Nachfolger für den 37-Jährigen. Nelsons sollte im Jahr 2020 in Bayreuth auch den "Ring" dirigieren.
Thielemann betonte, dass Nelsons nicht im Streit aus Bayreuth abgereist sei. Der Dirigent habe nur seine Urlaubstage in Riga verbringen wollen, dann sei die Absage gekommen. "Seine ganzen Sachen sind noch hier in Bayreuth: die Partitur, sein Taktstock, seine gesamte Garderobe", betonte der Musikdirektor in dem SZ-Interview. "Wenn er im Streit abgereist wäre, hätte er seine Sachen mitgenommen." Thielemann schloss aus, dass er selber nun die "Parsifal"-Premiere leiten könnte.
(dpa/MH)
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