Saisonbilanz: Semperoper erhöht Auslastung

07. Juli 2016 - 15:08 Uhr

Dresden/Berlin (MH) – Die Dresdner Semperoper zieht zum Ende der Spielzeit 2015/16 eine positive Bilanz. Die Auslastung lag bei 92,9 Prozent damit höher als in der vorherigen Saison (91,1 Prozent). Zu den über 300 Opern- und Ballettvorstellungen sowie rund 50 Sinfoniekonzerten der Staatskapelle kamen 281.000 Zuschauer, sagte der amtierende Intendant Wolfgang Rothe am Donnerstag. Das sind zwar etwa 10.000 Besucher weniger als in der Saison zuvor. Allerdings hatte die Oper wegen Sanierung des Innenraumes im Sommer 2015 länger Ferien, womit auch die Zahl der Vorstellungen sank.

Semperoper Open Air

Semperoper Open Air

Rothe sprach von einer besonderen Spielzeit mit durchgängig erfolgreichen Neuproduktionen. Vor allem der Zuspruch für die Oper "The Great Gatsby" von John Harbison nach dem gleichnamigen Roman von Francis S. Fitzgerald überraschte die Dresdner. Rothe zufolge sollten damit vor allem jüngere Leute angesprochen werden – der Plan ging auf. Laut einer Besucherbefragung waren 18 Prozent der Zuschauer unter 30 Jahre. Insgesamt 15 Prozent gaben an, erstmals eine Opernvorstellung besucht zu haben. Auch die Auslastung von 96 Prozent sei ein für zeitgenössische Stücke ungewöhnlicher Wert, sagte Rothe.

Nach seiner Darstellung will die Semperoper ihren Anspruch an eine hohe künstlerische Qualität auch dadurch einlösen, weiter namhafte Künstler für Repertoirevorstellungen zu verpflichten. Der Höhepunkt der Saison waren dabei vier Aufführungen der Wagner-Oper "Lohengrin" mit Anna Netrebko als Elsa und Piotr Beczala in der Titelpartie. Beide feierten hier ihre Wagner-Rollendebüts, was international für Schlagzeilen sorgte. Auch für Dresden ergab sich ein Werbeeffekt.

Eine gute Entwicklung bescheinigte Rothe dem Ballett der Semperoper, das seit zehn Jahren von dem Kanadier Aaron Watkin geleitet wird. Mit ihm geriet die Company auch international wieder stärker in den Fokus. Nach den Worten von Rothe kann die Oper all die Einladungen zu Gastspielen des Balletts gar nicht annehmen und muss daher eine wohlüberlegte Auswahl treffen.

Mit Eröffnung einer Studiobühne neben dem Opernhaus erhofft sich die Semperoper ab Oktober Entspannung bei den Proben. Denn die bisherige Probebühne wird auch als Spielstätte für Kammeroper genutzt und steht deshalb oft für die Arbeit an neuen Stücken nicht zur Verfügung. Die Studiobühne entsteht in einem Gebäude, das mit dem Haupthaus über einen Gang verbunden ist und früher als Restaurant diente. Ein gemeinsam mit dem Staatsschauspiel geplantes Probenzentrum liegt wegen ungeklärter Grundstücksfragen derzeit auf Eis.

(wa, mit dpa)

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