Osnabrück/Berlin (MH) – Der Intendant der Hamburger Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter (52), hat in der zehnjährigen Bauzeit Momente der Verzweiflung erlebt. "Die erste Erschütterung war, dass das Bauprojekt so auf den Weg gebracht worden war, dass niemand eine zuverlässige Einhaltung von Terminen garantieren konnte", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Aufträge seien vergeben worden, obwohl zu viele Fragen offen waren.
Wegen der Baukosten sieht sich Lieben-Seutter unter "besonders hohem Druck", was die Perfektion des Projekts betrifft. "Aber es ist nicht legitim, aus den Problemen und den Kosten des Baus, so unerfreulich und grauenhaft das auch war, eine Hypothek für den künstlerischen Betrieb zu konstruieren", sagte er.
Der Eröffnung am 11. Januar 2017 sieht der Intendant einigermaßen gelassen entgegen – aber im Bewusstsein der immensen Herausforderung. "Ob ich da am Schluss, nachdem alle Gäste gegangen sind, noch fähig bin, mit meiner Frau ein Bier zu trinken, oder ohnmächtig ins Koma falle – da bin ich sehr gespannt." Die wichtigeren Ereignisse liegen für ihn davor: "die erste akustische Probe, der erste gelungene Ablauf. Wenn alle Mitarbeiter umgezogen sind – das sind, glaube ich, die emotionaleren Momente als so ein hyperaufgeladenes Konzert mit 2.000 Ehrengästen", sagte Lieben-Seutter.
(wa)
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