Hamburgs Staatsorchester gibt Elbphilharmonie-Einstand

14. Januar 2017 - 10:08 Uhr

Hamburg – Mit der spektakulären Uraufführung von Jörg Widmanns monumentalem Oratorium "Arche" haben Kent Nagano und Hamburgs Philharmonisches Staatsorchester am Freitagabend ihren umjubelten Einstand in der neu eröffneten Elbphilharmonie gegeben. Das abendfüllende Auftragswerk für einen Riesenapparat aus großem, schlagzeug-bewehrtem Orchester, drei Chören, Orgel und Sängersolisten nahm die Schrecken und Verwüstungen biblischer wie heutiger Zeiten ebenso aufwühlend ins Visier wie das Flehen um Frieden und die Aufforderung zu selbstverantwortetem Tun.

Kent Nagano

Kent Nagano

Der 43-jährige Münchner Komponist Widmann, prominentester Vertreter seiner Generation, hatte für sein gewaltiges Klang-Tableau Bibeltexte aus dem Alten und Neuen Testament, Schiller-, Heine- und Claudius-Verse sowie Nietzsche-Zitate selber zusammengestellt. Vom Schöpfungsbeginn mit dem göttlichen "Es werde Licht" über die Sintflut, Liebesglück und Liebesleid und die drohende Apokalypse spannte sich der vielstimmige Ideen-Bogen seines Weltendramas bis zu dem von Kinder-Stimmen eingeleiteten Friedens-Appell mit dem alten Messgesang des "Dona nobis pacem" als Finale.

Kent Nagano gab dem hochdramatischen, mal wuchtig aggressiven, mal lyrisch leisen, mal urkomischen Geschehen an der Spitze der Philharmoniker, des Staatsopern-Chors, der Audi-Jugendchorakademie, der "Alsterspatzen" und der im Saal umherschweifenden Solisten Marlis Petersen und Thomas E. Bauer leidenschaftlich und souverän enorme Durchschlagskraft.

(dpa/MH)

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(14.01.2017 – 12:03 Uhr)

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