Cembalist Esfahani verlangt Respekt vom Publikum

25. Februar 2017 - 14:24 Uhr

Köln/Berlin (MH) – Der Cembalist Mahan Esfahani hat vor seinem Auftritt am Mittwoch in der Kölner Philharmonie mehr Respekt vom Publikum gefordert. "Das Recht auf freies Spiel ist in der Demokratie dasselbe wie das Recht auf freie Meinung", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag).

Mahan Esfahani

Mahan Esfahani

Der Musiker bezog sich auf den Eklat, der sich mit seinem Auftritt vor einem Jahr am selben Ort verbindet: Damals hatte er neben Werken von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach auch "Piano Phase" von Steve Reich gespielt. Das Stück aus den 1960er Jahren musste er wegen lauter Proteste von Zuhörern abbrechen.

Als der in London lebende Esfahani auf Englisch fragte: "Wovor haben Sie Angst?", erntete er Zurufe wie: "Sprich Deutsch!". Der 1984 geborene Musiker beklagte, noch nie bei einem Konzert so gestört worden zu sein wie in Köln, zumindest noch nie "auf so eine lautstarke und fast gewalttätige Art". Etliche Abonnenten seien offensichtlich mit einem Anspruch in die Philharmonie gekommen, den einzulösen er nicht verpflichtet sei, sagte der Cembalist. Vielmehr sei es das Publikum, das ihm den Respekt schulde.

Am Mittwoch wird Esfahani wiederum Werke von Reich spielen, darunter auch "Piano Phase". Diesmal gibt es zu dem Vortrag allerdings deutsch gesprochene Erläuterungen. Das Konzert wird als kostenloser Livestream auf ➜ philharmonie.tv übertragen.

(wa)

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