Nürnberger Symphoniker-Chef kritisiert Konzerthallen-Standort

04. August 2017 - 13:23 Uhr

Nürnberg – Der scheidende Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker, Alexander Shelley kritisiert den geplanten Standort der neuen Konzerthalle in Nürnberg. Der Platz neben der Meistersingerhalle sei "nicht gut und eigentlich ungeeignet", sagte der 37-Jährige den "Nürnberger Nachrichten" (Freitag). Es fehle dort an Laufpublikum. "Eine Halle muss heutzutage ein Kommunikationsgebäude sein, in dem es neben Gastronomie zum Beispiel auch Ausstellungsflächen, vielleicht eine Musikschule oder eine Bibliothek gibt. Dieses Konzept, eine Halle nur am Abend zu bespielen, ist absolut altmodisch und passt nicht mehr in die Zeit."

Alexander Shelley

Alexander Shelley

Shelley gibt beim Klassik-Open-Air an diesem Samstag seinen Ausstand. Er hatte bereits vor knapp zwei Jahren seinen Abschied aus Nürnberg bekanntgegeben. Nach der aktuellen Spielzeit wechselt er nach Ottawa in Kanada. Shelley war seit 2009 Chefdirigent der Symphoniker und erfreute sich großer Beliebtheit beim Nürnberger Konzertpublikum.

In dem Zeitungsinterview zeigte er sich "enttäuscht", dass die Symphoniker bislang nicht als Residenzorchester in der neuen Halle vorgesehen sind: "Die Nürnberger Symphoniker hätten es so sehr verdient, endlich ein richtiges Zuhause zu haben." Ihr bisheriger Probenraum sei "akustisch extrem ungenügend", das Orchester könne mit einem guten Probenraum "an Qualität wirklich noch zulegen". Bislang spielen die Symphoniker meist in der Meistersingerhalle und im Musiksaal der Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Symphoniker und Staatsphilharmonie sind die zwei großen Nürnberger Orchester.

(dpa/MH)

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