München – Wie verändert sich im digitalen Zeitalter die Bedeutung des Begriffs "Privatsache"? Mit 15 Uraufführungen widmet sich die 16. "Münchener Biennale" vom (heutigen) Samstag an dieser Frage. Politische, fiktive und private Geschichten der Künstler werden als Musiktheater erzählt. Zehn Tage lang geht das Festival, das Kunstformen wie Oper, Operette und Musical zusammenbringt.
"In einem Miteinander von Neugier und Gedankenlosigkeit veröffentlicht der digital angeschlossene Gegenwartsmensch so gut wie alles, was noch vor wenigen Jahren als Privatsache im Bankschließfach deponiert worden wäre", so die These der künstlerischen Leiter Daniel Ott und Manos Tsangaris. An zwölf Spielorten können Zuschauer Aufführungen erleben. Darunter sind Münchner Privatwohnungen, ein zehn Quadratmeter großes Häuschen im Zentrum der Landeshauptstadt und ein Boot auf dem Starnberger See.
Nachdem sich die Biennale vor zwei Jahren vor allem auf den Münchner Osten konzentriert hatte, findet das Festival dieses Jahr räumlich zerstreuter statt. Begleitet wird das Programm zudem von Diskussionen und Vorträgen. Daran nehmen etwa Stephan Pauly, Intendant der Alten Oper in Frankfurt, der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind und der Autor Navid Kermani teil.
2016 übernahmen Ott und Tsangaris die Biennale. Damals ein erklärtes Ziel: jungen Künstlern eine Bühne zu geben, auf der sie sich ausprobieren können. Gegründet wurde die Biennale vor 30 Jahren von Komponist und Dirigent Hans Werner Henze. Sie etablierte sich über die Jahre als eines der weltweit wichtigsten Festivals für neues Musiktheater. Entsprechend international ist es auch: Die Künstler kommen unter anderem aus Japan, Argentinien, den USA, Finnland, Italien und Belgien.
(dpa/MH)
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