Moritzburg – Das Moritzburg Festival erwartet vom (heutigen) Samstag an Kammermusiker aus aller Welt. Bis zum 26. August gastieren namhafte Künstler wie Avi Avital, Nils Mönkemeyer, Narek Hakhnazaryan und Richard O‘Neill. Olli Mustonen kehrt als Komponist und Pianist nach Moritzburg zurück. Als "Composer in Residence" können die Zuschauer Dai Fujikura kennenlernen.
Die Konzertprogramme tragen in diesem Jahr Titel wie "Sonnenaufgang", "Intime Briefe" oder "Auf dem Strom". Beim "Skandinavischen Sommer" spielt der Finne Mustonen bei seinem eigenen Klavierquintett mit. In der "Argentinischen Nacht" wird zu Tangomusik ein Dinner serviert. Spielstätten sind zudem das Schloss und die Evangelische Kirche Moritzburg sowie die Kirche in Steinbach.
Zum Auftakt gibt in der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden der Nachwuchs den Ton an. Für die festivaleigene Akademie haben 32 junge Frauen und Männer aus 15 Ländern eine Einladung erhalten. Beworben hätten sich mehr als 450 junge Talente, teilten die Veranstalter mit.
Das Moritzburg Festival für Kammermusik ist als Hort des Zusammenseins und der Kommunikation gedacht. Menschen brauchen gemeinsame kulturelle Erlebnisse, findet Festival-Chef Jan Vogler. Viele würden durch zu viel elektronische Kommunikation in Isolation geraten und durch Hektik im Alltag zu wenig genießen: "Gemeinsam essen, sich unterhalten und Musik machen oder hören, das verbindet."
Nach Ansicht von Vogler wirkt die besondere Mischung aus idyllischer Natur und geschichtsträchtiger Architektur inspirierend. Der Cellist hatte das Festival 1993 gemeinsam mit seinem Bruder Kai Vogler (Geige) und Peter Bruns (Cello) gegründet. Seit 2001 ist Jan Vogler alleiniger künstlerischer Leiter. Binnen kurzer Zeit spielte sich Moritzburg in die erste Liga internationaler Kammermusikfeste. Auch das Debüt in der New Yorker Carnegie Hall ließ nicht lange auf sich warten.
(dpa/MH)
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