Frankfurt am Main – Die Oper Frankfurt hat am Mittwoch die multimediale Oper "Lost Highway" von Olga Neuwirth als deutsche Erstaufführung präsentiert. Die Premiere in der Spielstätte Bockenheimer Depot war ein irrer Trip durch alle Genres: Die Sänger-Schauspieler wurden unter anderem via Greenscreen in Animationen und Filmszenen eingeblendet.
"Ein Werk mit überaus ambitionierter Erzähltechnik und fieberhaften Szenenwechseln" hatte die Oper Frankfurt angekündigt, ein "intermediales Geflecht" aus Orchester, Sängern, Elektronik und Videotechnik.
Das 2003 in Graz uraufgeführte Werk der 1968 geborenen Österreicherin basiert auf dem gleichnamigen Film von David Lynch. Das Libretto für die Opernversion verfasste Neuwirth zusammen mit der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Regie führte der Amerikaner Yuval Sharon, ein weltweit gefragter Spezialist für medienübergreifende Arbeiten.
Seine Frankfurter Version von "Lost Highway" ist modernes Musiktheater, das mit der gängigen Vorstellung von Oper kaum etwas zu tun hat: mehr Text als Gesang, Arien, die Wahnsinn im Alptraum oder Röcheln im Todeskampf artikulieren. Eine surreale Krimihandlung. Klänge, neu und nervenzehrend wie Filmmusik. Bis Ende September gibt es fünf weitere Aufführungen.
(dpa/MH)
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