Samstag, 10. November 2018 / 22:50 – 00:35 Uhr
ARTE
Oper (Frankreich, live zeitversetzt) Zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs zeigt ARTE – leicht zeitversetzt – eine Liveübertragung der Oper "Shell Shock, A Requiem of War" aus der Pariser Philharmonie. "Shell Shock" (Granaten-Schock) ist der englische Begriff für die posttraumatischen Belastungsstörungen von Erste-Weltkriegs-Veteranen. Die Ärzte nannten die Symptome auch "Kriegszittern" beziehungsweise "Schüttelneurose". Das Stück umfasst zwölf Gesänge, die jeweils den anonymen Betroffenen und Opfern des Ersten Weltkriegs gewidmet sind – den Soldaten, aber auch den Müttern, Kriegskrankenschwestern, Waisen, Überlebenden und Deserteuren.
Das Orchestre Philharmonique de Radio France interpretiert unter Leitung von Bassem Akiki die Komposition des Belgiers Nicholas Lens; der flämisch-marokkanische Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui ist für die Choreographie und Inszenierung verantwortlich.
Die Texte des australischen Musikers und Dichters Nick Cave beschreiben Schrecken, Angst, Wut und Sehnsucht und kommen ohne Dialog und Dramaturgie aus. Nicholas Lens bleibt mit seiner lyrischen, in Strophen und Refrains strukturierten Musik sehr nahe am Text; die melodische Orchestrierung wirkt nie überladen. Die Solosänger nehmen nacheinander verschiedene Rollen ein. Der Chor der Schlesischen Oper und die Solisten des Trinity Boys Choir vervollständigen die Besetzung. Die Tänzer der Eastman-Truppe bewegen sich vor einer Bühnenkulisse aus mehreren Tafeln, die sich vertikal übereinander schieben.
Besetzung: Laurence Servaes (Sopran), Sara Fulgoni (Mezzosopran), Magid El-Bushra (Countertenor), Mark S. Doss (Bass), Sébastien Droy (Tenor) u.a.
(pt/MH)
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