Ausstellung zu Kompositionen Friedrich Nietzsches

14. Februar 2020 - 10:20 Uhr

Weimar/Berlin (MH) – So bekannt die philosophischen Schriften von Friedrich Nietzsche (1844-1900), sind seine musikalischen Werke jedoch kaum bekannt. Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar widmet seinen Kompositionen erstmals eine eigene Ausstellung. Vom (heutigen) Freitag an sind Notenmanuskripte, Briefe und weitere Dokumente zu sehen, wie die Klassik Stiftung Weimar mitteilte. Ausgewählte Werke sollen in einem Konzert am 3. April im Neuen Museum Weimar erklingen.

Friedrich Nietzsche: "Hymnus auf die Freundschaft"

"Hymnus auf die Freundschaft"

Nietzsche ("Ohne Musik wäre das Leben ein Irrthum") habe seit früher Jugend Klavier gespielt, leidenschaftlich improvisiert und bereits zu Schulzeiten komponiert. Zunächst schrieb er vierhändige Klavierwerke, Sonaten und Lieder. Dafür habe sich der junge Nietzsche selbstständig die Kompositionslehre von Johann Georg Albrechtsberger, dem Lehrmeister Beethovens, angeeignet.

Weitere musikalische Impulse habe er im Hause seines Schulfreundes Gustav Krug erhalten, das häufig Gäste wie Felix Mendelssohn Bartholdy oder Clara und Robert Schumann beherbergte. In den folgenden Jahren schuf er weitere Klavierwerke, Lieder und Entwürfe für Orchesterwerke. Zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch erschien als letzte und einzige gedruckte Komposition der "Hymnus an das Leben", den Nietzsche selbst als "eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen" beschrieb.

Von Nietzsches insgesamt 70 Kompositionen sind den Angaben zufolge 50 in seinem Weimarer Nachlass überliefert. Viele liegen nur in Fragmenten vor. Die Ausstellung läuft bis zum 14. Juni, der Eintritt ist frei.

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(wa)

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