Theater Heidelberg zeigt Oper "Die heilige Ente"

07. März 2020 - 10:00 Uhr

Heidelberg/Berlin (MH) – Die Oper "Die heilige Ente" des jüdischen Komponisten Hans Gál zählte in den 1920er- und 1930-er Jahren zu den beliebtesten zeitgenössischen Stücken. 1933 wurde sie an rund 20 Bühnen gespielt, bis sie von den Nationalsozialisten verboten wurde. Danach geriet die Oper in Vergessenheit. Am (heutigen) Samstag wird sie am Theater Heidelberg erstmals wieder als großes Bühnenwerk szenisch aufgeführt.

Hans Gál

Hans Gál

"Ein Spiel mit Göttern und Menschen", so der Untertitel der Oper, erzählt heiter die Geschichte des chinesischen Kulu Yang, den der Gesang einer Frau so sehr verzaubert, dass er auf dem Weg zum Mandarin seine Ente verliert. Yang muss das Tier bis zum heiligen Fest wiederfinden, sonst droht ihm die Todesstrafe. Da greifen die Götter ein und vertauschen die Seelen von Yang und dem Mandarin. Gáls 1922 uraufgeführte Komposition erinnere an die Melancholie und Tonalität der Spätromantik, teilte das Theater Heidelberg mit.

Die Wiederentdeckung wird von der jungen Regisseurin Sonja Trebes inszeniert. Die Partie des Yang übernimmt der Tenor Winfrid Mikus, als Mandarin steht der Bariton Ipča Ramanović auf der Bühne. In weiteren Rollen sind Hye-Sung Na, James Homann, Wilfried Staber, João Terleira, Astrid Bohm, Björn Beyer, Lars Conrad und Han Kim zu erleben. Die musikalische Leitung hat der stellvertretende Generalmusikdirektor und 1. Kapellmeister Dietger Holm.

Vor der Premiere am Theater Heidelberg ist die Tochter des Komponisten, Eva Fox-Gál, Gast bei einem Podiumsgespräch mit Operndirektorin Ulrike Schumann. Hans Gál wurde 1890 in Brunn am Gebirge in Österreich-Ungarn geboren und schuf zahlreiche Orchesterwerke sowie Kammer-, Klavier- und Orgelmusik. Er starb 1987 im britischen Edinburg.

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(wa)

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