Berlin (MH) – Die Berliner Philharmoniker trauern um ihren ehemaligen Konzertmeister Hellmut Stern. Wie das Orchester am Montag mitteilte, ist der Geiger am vergangenen Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war von 1961 bis zu seinem Ruhestand 1994 Mitglied der Berliner Philharmoniker. "Wir trauern um einen Freund, einen großartigen Kollegen und wichtigen Zeitzeugen", sagte der Klarinettist und Orchestervorstand der Berliner Philharmoniker, Alexander Bader.
Stern wurde 1928 in Berlin geboren. Seine jüdische Familie floh 1938 nach Harbin im heutigen China, 1949 gelang ihr die Ausreise nach Israel. Erste Anstellungen führten den Geiger zum Israel Philharmonic Orchestra und die USA, ehe er 1961 nach Berlin zurückkehrte.
"Hellmut Stern war ein prägender Musiker der Karajan-Ära und eine in jeder Hinsicht eindrucksvolle Persönlichkeit", würdigte Bader. Indem er nach Judenverfolgung und Holocaust nach Deutschland zurückkehrte und Mitglied der Berliner Philharmoniker wurde, habe Stern ein einzigartiges Zeichen für Aussöhnung und Vergebung gesetzt. "Mit diesem Anliegen initiierte er auch 1990 als Orchestervorstand die erste Israel-Tournee der Berliner Philharmoniker." Nach seiner Pensionierung sei Stern dem Ensemble eng verbunden geblieben.
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(wa)
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