Olga Neuwirth erhält Robert-Schumann-Preis

24. April 2020 - 12:25 Uhr

Mainz/Berlin (MH) – Die Komponistin Olga Neuwirth (51) erhält den Robert-Schumann-Preis für Dichtung und Musik. Damit werde das künstlerische Lebenswerk der Österreicherin gewürdigt, teilte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Freitag mit. Mit ihrem "enorm vielseitigen Schaffen erhebt Olga Neuwirth die Stimme des Widerstands gegen Mainstream, schnelle Gewissheiten und wohlfeile Übereinkünfte", erklärte die Jury zur Begründung.

Olga Neuwirth

Olga Neuwirth

Neuwirths reicher Werkkatalog vereine Orchester-, Ensemble- oder Vokalkompositionen und – besonders hervorstechend – Werke des Musiktheaters, neben Performances, Installationen, Schauspiel-, Radio- und Filmmusiken, sowie Texte, Photographien, Experimental- und Trickfilme. Klang-, Bild- und Sprachmaterialien gingen in ihren Kompositionen überraschende Allianzen ein. Dabei suche sie unermüdlich nach Partnern für den Austausch zwischen den Künsten. Beispielhaft dafür stehe ihre langjährige Kooperation mit der Schriftstellerin Elfriede Jelinek.

Neuwirth sei eine Geistesverwandte von Namenspatron Robert Schumann (1810-1856). Der Komponist habe einst "eine neue poetische Zeit" angestrebt und sich gegen oberflächliche Betriebsamkeit, inneren Leerlauf und ästhetische Beliebigkeit im Musikleben seiner Gegenwart gewandt. "Mit ihrem offenen, jeder Redundanz widerstrebenden Schaffen tritt die Komponistin für eine erfüllte poetische Zeit des 21. Jahrhunderts ein", so die Jury.

Der Robert-Schumann-Preis soll Neuwirth am 27. November überreicht werden. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Stifter ist die Mainzer Strecker-Stiftung. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Pierre Boulez, Wolfgang Rihm, Aribert Reimann und zuletzt Jörg Widmann.

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(wa)

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