"Elektra"-Premiere bei Salzburger Festspielen gefeiert

01. August 2020 - 21:20 Uhr

Salzburg (dpa/MH) – Die Salzburger Festspiele 2020 sind am Samstagabend mit einer frenetisch bejubelten Neuinszenierung von Richard Strauss' einaktiger Oper "Elektra" eröffnet worden. Das weltgrößte Musik- und Theaterfestival, das in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, findet wegen der Corona-Pandemie unter strengen Hygienebestimmungen statt. Es ist eines der wenigen Musikfestivals in Europa, das nicht abgesagt wurde, und dauert bis Ende August.

"Elektra"

"Elektra"

Die 1909 in Dresden uraufgeführte Oper auf ein Libretto von Hugo von Hofmannsthal (nach Sophokles' Tragödie) gleicht einer musikalischen Gewalttour. Unterbrochen von nur wenigen Inseln der Innigkeit ergießt sich ein fast pausenloser, orgiastischer Klangstrom über das Publikum, mit dem der Komponist das antike Drama um die blutige Rache der Königstochter Elektra an ihrer Mutter Klytämnestra, die ihrerseits ihren Gemahl Agamemnon auf dem Gewissen hat, genial in Töne setzte. Die drei weiblichen Hauptrollen wurden von den Sopranistinnen Ausrine Stundyte (Elektra), Asmik Grigorian (Chrysosthemis) und Tanja Ariane Baumgartner (Klytämnestra) unterschiedslos auf höchstem Niveau interpretiert.

Dirigent Franz Welser-Möst am Pult der Wiener Philharmoniker mit der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor gelang es, die Klangmassen ebenso kontrolliert zu forcieren, wie er sie in entscheidenden Momenten zu bändigen verstand, um die enorm geforderten Sängerinnen nicht zuzudecken. Regisseur Krzysztof Warlikowski hatte das Stück im Milieu eines Mafiaclans angesiedelt, der über Generationen hinweg in Blutrache verstrickt ist.

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(dpa/MH)

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